AboAbonnieren

Laumann verteidigt geplante Priorisierung bei PCR-Tests

Lesezeit 2 Minuten

Düsseldorf – Mit der steil ansteigenden Omikron-Welle geraten nach Angaben von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) die Laborkapazitäten für schnelle Ergebnisse bei den PCR-Tests an ihre Grenzen. „Wenn man am Tag davon ausgehen muss, dass wir zur Zeit um die 20 000 Neuinfektionen haben, dann haben wir dafür keine Testkapazitäten”, sagte Laumann am Dienstag in einem WDR5-Interview. In den Laboren gebe es keinen Mangel an Technik oder Material. Die Kapazitäten seien durch das zur Verfügung stehende Personal begrenzt.

Laumann verteidigte damit Pläne, dass Beschäftigte im Gesundheits- und Pflegebereich bundesweit Vorrang bekommen sollen bei den als besonders sicher geltenden PCR-Tests. In diesen Bereichen seien schnelle Testergebnisse besonders wichtig, weil auch hier Infektionen und Personalengpässe zu befürchten seien. Laumann verwies darauf, dass in den NRW-Krankenhäusern die Zahl der Corona-Patienten um mehr als 700 im Wochenvergleich gestiegen sei. Details zur Priorisierung bei den PCR-Tests würden in einer Bundesverordnung festgeschrieben.

Bund und Länder beschlossen am Montag, die Kapazitäten für PCR-Tests zu erhöhen. Es wurde festgehalten, dass es bei Engpässen unabdingbar sei, Priorisierungen vorzunehmen. Die Länder nahmen den Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz zur Kenntnis, die begrenzt verfügbaren PCR-Tests auf besonders gefährdete Gruppen zu konzentrieren sowie auf Beschäftigte, die diese betreuen und behandeln.

Alles zum Thema Karl-Josef Laumann

Es handele sich um das Personal insbesondere in Krankenhäusern, in Praxen, in der Pflege, in Einrichtungen der Eingliederungshilfe und für Personen mit dem Risiko schwerer Krankheitsverläufe. Bei diesen soll ein Verdacht auf eine Corona-Infektion weiter durch einen PCR-Test abgeklärt werden. Ebenso sollen PCR-Tests für Hochrisikopatientinnen und -patienten eingesetzt werden, um eine frühzeitige Behandlung zu ermöglichen.

Der Apothekerverband Nordrhein fordert nach der Bund-Länder-Runde, dass künftig nur Ärzte- oder Apotheken-geführte Teststellen die Bürger offiziell testen dürften. „Die geplante Priorisierung bei den PCR-Tests und reduzierte Kontaktverfolgung durch die Gesundheitsämter bedeutet mehr Verantwortung für die Bürgerteststellen”, sagte Verbandschef Thomas Preis der „Rheinischen Post” (Dienstag). Positive Schnelltestergebnisse müssten dann auch Grundlage für die offiziellen Dokumentation einer Corona-Infektion sein, um nach überstandener Infektion einen Genesenenstatus zu erhalten.

„Diese Verantwortung kann nur durch Arztpraxen und Apotheken wahrgenommen werden”, meint er. Nur mit einer fachlichen Beratung sei eine richtige Isolation Infizierter und die Quarantäne von Kontaktpersonen gewährleistet.

© dpa-infocom, dpa:220125-99-842982/2 (dpa/lnw)