- Die Burscheider Bürgerintiative wehrt sich weiterhin gegen Pläne der Verkehrsministerien.
- Ein Autohof in Köln-Niehl wäre die Alternative, Lkw parken dort schon jetzt.
Burscheid – NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst hatte immerhin warme Worte. Sei ihm bislang doch noch keine Bürgerinitiative begegnet, die einen solchen Ansatz hatte, wie die Initiative „Keine Park- und WC-Anlage in Burscheid.“
Trucker auf den Autohof
Deren Sprecher Edwin Elias sah sich von Wüst trotzdem abgewatscht. Akribisch hatte er sich auf ein Gespräch vorbereitet, um die ganzheitliche Idee vorzutragen: Alternativ zur Zerstörung des Landschaftsschutzgebiets Hahnensiefen in direkter Nachbarschaft zur Dürscheider Wohnbebauung, könnten die Trucker auch einen Autohof am von der Stadt Köln beworbenen Terminal Nord auf dem ehemaligen Esso-Gelände in Niehl ansteuern.
Kostengünstiger und nachhaltig
„Das wäre mit einem Minimum der Kosten verbunden und es gäbe dort bis zu 300 Lkw-Stellplätze .“ Nur zwei Tage nach dem Gespräch wurde die Entscheidung der Verkehrsministerien für den Bau der zwei Anlagen mit insgesamt 100 Plätzen öffentlich. Bis diese stehen, können nach Schätzung der Dürscheider noch sechs bis acht Jahre ins Land gehen. „Ich würde mir wünschen, Köln davon überzeugen zu können, Teil einer innovativen Lösung zu sein“, erklärte Elias nun im Dürscheider Sängerheim.
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Zwischenzeitlich war es ruhig um die BI geworden, was aber laut Elias daran lag, dass man mit Unterstützung des CDU-Bundestagsabgeordneten Hermann-Josef Tebroke Kontakt zum parlamentarischen Staatssekretär Steffen Bilger aufgebaut hatte. Wochenlang hofften die Dürscheider, dass sich die Politik doch den Argumenten des Kostensparens, der Ökologie und nachhaltigen Planung öffnen würden. Nach jüngster Aussage des Bundesverkehrsministeriums werden die Parkplätze seit zwanzig Jahren schon geplant. Eine weitere Verzögerung sei nicht vertretbar.
150 Lkw wild auf Esso-Gelände geparkt
Die BI recherchierte, dass in Niehl – von der Stadt Köln geduldet – regelmäßig bis zu 150 wild parkende Lkw Rast machen. Eines der Argumente aus Berlin lautete, dass ein Privatinvestor eines Autohofs nach fünf Jahren womöglich auf eine Restaurantkette umsteigen würde und der Parkdruck dann von Neuem entstünde. „Aus einem Autohof ließe sich eine Goldgrube machen“, ist Elias hingegen überzeugt. Denn viele Logistikunternehmen untersagten den Fahrern, auf unbewachten kleinen Plätzen ohne Duschen und Restauration zu parken.
Drops noch nicht gelutscht
Jörg Reißing, Fachreferent im NRW-Verkehrsministerium hält private Autohöfe auch für hilfreich. Doch unterlägen sie nicht dem Zuständigkeitsbereich der Planungsbehörde. Auch das Bundesverkehrsministerium teilte mit, dass die Förderung privater Autohöfe ein wichtiger Baustein sei. Dass der „Drops für Dürscheid und Lützenkirchen gelutscht ist“, lassen Elias und seine Mitstreiter daher nicht gelten.