- Das Haus der Kulturen soll das soziale Leben in der Burscheider Innenstadt fördern
- Ministerin Scharrenbach sah sich in dem Gebäude aus den 70er Jahren nun um
Burscheid – Es war eine Zitterpartie, ob Burscheid für das Großprojekt des Ausbaus des Hauses der Kunst zum Haus der Kulturen die ersehnte Landesförderung bekommen würde. Nun ist der Knoten geplatzt.
3,3, Millionen aus der Städtebauförderung
Ministerin Ina Scharrenbach vom Ministerium für Heimat. Kommunales. Bauen und Gleichstellung in Nordrhein-Westfalen übergab gestern den Förderbescheid über 3,3 Millionen Euro aus der Städtebauförderung an Bürgermeister Stefan Caplan.
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Insgesamt ist das Projekt auf eine Zuwendungsfähigkeit von 4,7 Millionen Euro beziffert worden. „Und da wir ein Ausnahmejahr haben, haben wir auch einen Ausnahmebeschluss gefasst“, erklärte Scharrenbach. 1,3 Millionen Euro übernehme das Land aus seinem eigenen Haushalt. Somit ist das Budget für den Umbau des Hauses der Kunst zum Haus der Kulturen quasi da.
Corona und die Investitionsförderung
Das Land, erklärte Scharrenbach, wolle vor dem Hintergrund der Coronakrise jetzt Investitionen unbedingt fördern. Sie telefoniere regelmäßig mit den Bürgermeistern – 427 seien es in NRW. Das Haus der Kunst ließ sich die Ministerin genau zeigen und schien beeindruckt von den Holzmöbeln und der Eingangstür. Der Bochumer Architekturprofessor Wolfgang Krenz will die vorhandene Bausubstanz, wie es Caplan formulierte, „so weit es geht implementieren.“ Die Tür wird an einem neuen Foyer zur Höhestraße hin eingesetzt. Dort, wo jetzt der Parkplatz ist, können die Konzertbesucher künftig in der Pause bei einem Glas Sekt oder Selters stehen.
Kleine Bühne wird vergrößert
Die viel zu kleine Bühne wird auf zwölf mal zwölf Meter erweitert und so variabel, dass auch eine Bestuhlung um das Ensemble herum möglich wäre. Bis zu 450 Sitzplätze soll es geben und gefragt nach der Corona-Situation, hieß es, dass das modernisierte Gebäude den Hygieneanforderungen weitaus gerechter werden dürfte. Geplant ist es, das Haus der Kunst, welches in die Jahre gekommen und sanierungsbedürftig ist, als einen besonderen Ort hervorzuheben und zur intensiveren Nutzung für alle kulturellen Veranstaltungen umzubauen.
Multifunktionales Zentrum
Davon würden auch die Burscheider Vereine und Musikensembles profitieren, die an der Höhestraße ein multifunktionales Zentrum mit viel Platz erhalten sollen. Im Rahmen des interkommunalen Entwicklungs- und Handlungskonzepts kommt die Nachbarstadt Wermelskirchen mit ins Boot, die ebenfalls Veranstaltungen im neuen Haus durchführen soll, wie Burscheid im Gegenzug an Wermelskirchener Veranstaltungsorten. Ein weiterer Förderantrag für das Kulturmanagement wurde positiv beschieden. Kreis und das Regionaleprojekt fördern ebenfalls.
Absprachen mit Paul-Luchtenberg-Stiftung
Eng waren die Absprachen mit der Paul-Stiftung, benannt nach dem ehemaligen NRW-Kultusminister mit Burscheider Wurzeln. „Bis heute gilt sein Vermächtnis und dieses werden wir fortführen“, sagte Caplan in Richtung des Vorsitzenden der Paul-Luchtenberg-Stiftung, Martin Fleschenberg. Diese baute das Haus der Kunst, in dem auch die Musikschule beheimatet ist, vor mehr als 40 Jahren gebaut, um in der Stadt der Musik einen Aufführungsort zu haben. Den Bau entwarf Architekt Hans Brandt, einem Schüler Hans Scharouns , der in Berlin unter anderem die Staatsbibliothek baute.