Baustelle an der Erdgasleitung GlückaufPlötzlich eine Ampel auf der L294 in Sonne
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Leichlingen – Am Berg der Landesstraße 294 werden Autofahrer in Höhe des Bauernhofs in Sonne von einer ziemlich opulenten Baustelle überrascht. Ohne jede Ankündigung ist eine Fahrbahn der hier zweispurigen Straße mit einer langen Reihe Warnbaken plötzlich gesperrt worden.
Eine Ampel regelt jetzt den Verkehr zwischen dem Kreisverkehr bei Lidl und Stöcken, so dass entweder Verkehrsteilnehmer aus Richtung Leichlingen oder aus Witzhelden jeweils Rotlicht sehen und warten müssen. Und dieses Nadelöhr könnte die freie Fahrt möglicherweise noch lange stören. Denn die Baustelle auf der L 294 soll voraussichtlich die ganzen Sommerferien lang dauern – sie ist bis zum 16. August angemeldet.
Weder der Landesbetrieb Straßen NRW noch die Stadtverwaltung haben vorher über diesen Engpass informiert, über den sich nun viele haltende Autofahrer wundern. Ebenso überraschend ist, wer dort am Grünstreifen tiefe Löcher graben lässt. Die Baustelle ist von Open Grid Europe eingerichtet worden. Das ist der in Essen ansässige Gasnetz-Betreiber, der die neue Erdgas-Pipeline von Hitdorf über Schlebusch bis nach Paffrath baut. Ist das hier also früher als erwartet und an einer anderen Stelle als vermutet der erste Vorbote des umstrittenen Projekts?
Nein, klärte Helmut Roloff, Pressesprecher von Open Grid Europe, am Dienstag auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ auf. Denn die Trasse der Hochdruck-Ferngasleitung, die am Bahnübergang Rothenberg das Leichlinger Stadtgebiet erreicht, verläuft nicht die L 294 hoch, sondern viel weiter südlich zwischen Balken und Imbach Richtung Lützenkirchen.
Neben der L 294 in Sonne liegt eine andere, kleinere Erdgasleitung im Boden. Es handelt sich um die Transportleitung Nummer 12 mit dem schönen Namen Glückauf. Sie wird im Rahmen einer routinemäßigen Instandhaltung ein Stück weit ausgegraben, um eine Schweißnaht zu kontrollieren. Wenn keine größeren Schäden entdeckt werden, könne die Zeit der Straßensperrung in Leichlingen auch schneller vorbei sein als angekündigt.
Für den Bau der Hochdruck-Pipeline Voigtslaach – Paffrath laufen erst Vorbereitungen in Form von Bodenuntersuchungen nach archäologischen Funden und Kampfmitteln an der A 3 in Opladen. Die wegen ihrer Nähe zu Wohnbebauung unter anderem in Rothenberg und Schlebusch kritisierte Leitung soll Ende 2022 fertig sein.