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Nochmal 40 Millionen teurerArbeiten an Rheinbrücke sollen im Frühjahr weitergehen

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Baustelle_Rheinbrücke_Leverkusen

Die Baustelle der Rheinbrücke Leverkusen.

Leverkusen/Krefeld – Der Neubau des ersten Teils der Leverkusener Rheinbrücke soll nach Angaben der Autobahn GmbH Rheinland im Frühjahr fortgesetzt werden. Die Baustelle steht seit April 2020 still.

„In Kürze wird eine Bietergemeinschaft um die Unternehmen SEH Engineering, Hochtief und Max Bögl den Zuschlag erhalten“, teilte die neue Gesellschaft des Bundes am Donnerstag mit.

Sie ist seit Januar für das Management des Bauprojekts verantwortlich. Es wird von der Niederlassung Rheinland in Krefeld betreut. Der Neubau soll 216 Millionen Euro kosten. Die Unternehmen des Konsortiums würden „umgehend mit den Vorbereitungen beginnen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Ziel sei weiterhin die Fertigstellung des ersten Brückenteils bis Ende 2023, damit der Lkw-Verkehr die Rhein-Querung wieder nutzen kann.

Alles zum Thema Rheinbrücke Leverkusen

Seit 2012 für Lkw gesperrt

Die Brücke ist seit dem 30. November 2012 für Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen gesperrt und seit September 2016 aufwendig mit mehreren Lkw-Sperranlagen gesichert.

Die Gruppe um SEH Engineering ist einer von zwei Bewerbern und hatte den Zuschlag bereits im Dezember 2020 erhalten, jedoch musste das Vergabeverfahren wegen eines Formfehlers noch einmal neu aufgerollt werden. Das alte Angebot der jetzt erneut erfolgreichen Bietergemeinschaft hatte bei 176 Millionen Euro gelegen. Die Brücke wird also noch einmal um 40 Millionen Euro teurer.

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Bei der Autobahn GmbH hofft man inständig, dass der unterlegene Mitbewerber, ein Zusammenschluss von sechs mittelständischen Bauunternehmen aus Deutschland, keine Klage gegen das Vergabeverfahren mehr anstrengen wird. Auch die unterlegene A1-Bietergemeinschaft hatte ein neues Angebot vorgestellt, das dem Vernehmen nach bei 230 Millionen liegt und damit 2,3 Millionen über der alten Offerte vom Dezember.

Vergabekammer gibt den Weg frei

Am vergangenen Freitag hat sich die Vergabekammer nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ ausführlich mit allen Einwänden und Rügen befasst, die von der unterlegenen Bietergemeinschaft vorgetragen worden waren. Sie sind nach Informationen dieser Zeitung allesamt zurückgewiesen worden.

Das Bundesverkehrsministerium hatte im Dezember den damals noch für das Projekt verantwortlichen Landesbetrieb Straßen NRW aufgefordert, den Auftrag an den günstigeren Anbieter zu vergeben. Damals lag die Preisdifferenz beider Angebote bei 51 Millionen Euro, jetzt sind es noch 14 Millionen. Bis zu drei Millionen Euro kann das Baukonsortium noch zusätzlich verdienen, wenn der erste Brückenteil schneller fertig wird.

Gesamtkosten sind nicht abzuschätzen

Wie teuer das gesamte Projekt mit beiden Neubauteilen und dem Abbruch der alten Brücke am Ende werden wird, lässt sich derzeit nicht abschätzen. Das Land hatte den Bauauftrag mit dem ursprünglichen Generalunternehmer Porr AG aus Österreich im April 2020 wegen erheblicher und irreparabler Mängel an den in China gefertigten Stahlbauteilen für den Überbau gekündigt. Die Porr AG wollte das gesamte Projekt ursprünglich für 363 Millionen Euro erstellen und hat für die bis zur Kündigung geleisteten Arbeiten bereits 80 Millionen Euro erhalten.

Überdies ist es sehr unwahrscheinlich, dass der Baukonzern auf eine Klage gegen die Kündigung verzichtet, die das Land wegen der Stahlmängel „aus wichtigem Grund“ ausgesprochen hatte. Sollten die Richter dieser Rechtsauffassung bei einem möglichen Schadenersatz-Prozess nicht folgen, könnte das Land zur Zahlung der gesamten 363 Millionen Euro verurteilt werden. Ein solches Verfahren dürfte sich angesichts dieser Summen über Jahre und mehrere Instanzen hinziehen.

Fünf Rheinbrücken müssen neu gebaut werden

„Wir sind froh, dass die Vergabe nun erfolgen kann und sehen dem Weiterbau dieser wichtigen Rheinbrücke optimistisch entgegen,“ sagte Thomas Ganz, Chef der Niederlassung Rheinland der Autobahn GmbH. Für die Rheinbrücke Leverkusen und vergleichbare Projekte wurde in der Niederlassung Rheinland ein eigener Geschäftsbereich mit Sitz in Köln gegründet.

Seine Aufgabe wird die Überwachung der bestehenden Brücken sowie die Planung und der Bau von Ersatzneubauten für Autobahn-Rheinbrücken in NRW sein. Von den acht Rheinbrücken im Land sollen fünf in den kommenden beiden Jahrzehnten ersetzt werden, darunter die Fleher Brücke zwischen Düsseldorf und Neuss und die Rodenkirchener Brücke in Köln.