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Kommentar zur Leverkusener BrückeDas Billigste ist nicht immer das Beste

Lesezeit 2 Minuten
Leverkusener Brücke KRIEGER

Die Leverkusener Rheinbrücke

  1. Die schier endlose Reihe der schlechten Nachrichten bei der Leverkusener Rheinbrücke reißt nicht ab.
  2. Nun muss der Weiterbau neu ausgeschrieben werden.

Berliner Flughafen, Stuttgart 21, die Kölner Oper und seit einem Jahr auch die Leverkusener Rheinbrücke. Deutschland, das Land der Ingenieure, hat erhebliche Probleme, Großprojekte zu managen. Mal mangelt es an der Qualität der Planung und der Ausführung, mal laufen die Kosten aus dem Ruder. Im schlimmsten Fall geht beides schief.

Bei der Rheinbrücke waren alle nach der Ausschreibung guter Hoffnung, diesmal könne es anders sein. Ein Generalunternehmer mit der Festpreisgarantie von 363 Millionen Euro und einer lange Liste von Referenzbauwerken in aller Welt. Ein Projekt aus einer Hand. Einer, der alles unter Kontrolle hat. Ein Brückenbauwerk eben, technisch anspruchsvoll, aber nicht besonders kompliziert.

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Und doch ist alles anders gekommen, weil der Auftraggeber sich darauf verlassen hat, dass der Konzern die erwartete Qualität schon liefert. Genau das ist nicht geschehen. Immerhin muss man dem Landesbetrieb Straßen NRW zugutehalten, dass er rechtzeitig Alarm geschlagen hat. Und dem Verkehrsminister, dass er daraus die mutige Konsequenz gezogen und den Vertrag gekündigt hat.

Doch alles, was danach folgt, war im Grunde abzusehen. Ein halb fertiges Bauwerk zu übernehmen, birgt hohe Risiken. Für den Auftraggeber, weil es immer teurer wird. Für den Auftragnehmer, weil der in eine Wundertüte blickt. Aus dem Bauprojekt Rheinbrücke Leverkusen lässt sich daher nur eine Schlussfolgerung ziehen: Das Billigste ist nicht immer das Beste.