Eine Verlängerung des Radwegs der Brückenrampe bis zum Spoerkelhof würde Radpendler aus dem Wohngebiet heraushalten, argumentiert der Bürgerverein.
Bürgerverein MerkenichErweiterung des Radweges an Leverkusener Brücke gefordert
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Der Trampelpfad entlang der Autobahnböschung könnte durch eine Verlängerung der Rampe ersetzt werden.
Copyright: Christopher Dröge
Die Leverkusener Brücke stellt eine wichtige Verbindung für Pendler dar – nicht nur für die auf vier, sondern auch für die auf zwei Rädern: Nicht wenige nutzen Fahrrad oder Motorroller, um über die Brücke zu ihrem Arbeitsplatz in Leverkusen oder Köln zu gelangen.
Da sich die Rampe zum Fuß- und Radweg auf der südlichen Seite der Brücke am Ende der Kolmarer Straße befindet, führt die Route der Zweirad-Pendler mitten durch verkehrsberuhigte Wohnstraßen, vor allem über die Jungbluthstraße und die Straße Spoerkelhof.
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Der Radpendelverkehr passiert den Eingangsbereich der GGS Spoerkelhof, wo erhöhte Unfallgefahr besteht.
Copyright: Christopher Dröge
Gefahr durch hohes Verkehrsaufkommen
Laut Bruno Klais, dem Vorsitzenden des Merkenicher Bürgervereins, ist das Verkehrsaufkommen nicht zu unterschätzen. „Das sind einige, die hier morgens und abends entlangfahren“, sagt er. „Nicht wenige heizen dabei mit 40 Km/h, weil sie es natürlich eilig haben“.
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Sorgen macht ihm dies vor allem wegen der Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Spoerkelhof, die auf dem Weg liegt. „Viele Rad- und Mopedfahrer biegen direkt gegenüber dem Schultor in die Kolmarer Straße ein, in einen Abschnitt, der eben nicht verkehrsberuhigt ist. Mit einer verbesserten Radwegeführung würde das Unfallrisiko erheblich reduziert.“
Dafür setzt sich Klais mit dem Bürgerverein schon seit längerem ein: Auf die Anregung des Vereins hin beschloss die Bezirksvertretung Chorweiler 2008 den Bau des Radwegs, der von der Emdener Straße entlang der Gleistrasse der KVB heute bis zur Endstation Merkenich am Spoerkelhof führt.
Neue Ideen zur Erweiterung des Radwegs
Beim Planfeststellungsverfahren zum Neubau der Leverkusener Brücke brachte er gemeinsam mit seinem Sohn Michael Klais 2017 dann eine neue Idee ins Gespräch: Eine Erweiterung des Radwegs entlang der Autobahnböschung von der südlichen Auffahrtsrampe bis zum Spoerkelhof. „Das würde für Zweiradpendler eine kürzere und schnellere Route ohne die Schleifen und Umwege durch das Wohngebiet ermöglichen und den Schulweg für die Schüler der GGS Spoerkelhof sicherer machen“, so Klais.
Auf der Route der möglichen Erweiterung zwischen der Böschung und den angrenzenden Gärten verläuft zurzeit ein Trampelpfad, den viele Anwohner als Abkürzung zur Endstation der Linie 12 nutzen. Das Büro des Kölner Fahrradbeauftragten zeigte sich damals bereits offen für die Idee, hatte jedoch weder personelle noch finanzielle Kapazitäten, um die Planung zu übernehmen. Im ursprünglichen Planfeststellungsverfahren wurde die Idee letztlich nicht berücksichtigt.
Inzwischen jedoch hat sich ein neues Zeitfenster geöffnet, denn die für den Brückenbau zuständige Autobahn GmbH plant ohnehin den barrierefreien Ausbau der bestehenden Rampe, von der Radfahrer künftig über einen bogenförmigen Weg in die Kolmarer Straße einbiegen können sollen. Auch durch den Einsatz des ADFC Köln, sowie des SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Mattis Dieterich, hatte es im Nachgang des Planfeststellungsverfahrens neue Gespräche zwischen der Stadt Köln und der Autobahn GmbH gegeben, in denen die Vorteile für den interkommunalen Radverkehr deutlich wurden.
Die Autobahn GmbH hatte sich daraufhin bereit erklärt, die Vorplanung der Erweiterung in ihr eigenes Planungsverfahren mit einzubeziehen. Nach dieser Vorplanung soll der Verbindungsweg zum Spoerkelhof 3,5 Meter breit sein, mit Beleuchtung ausgestattet und als reiner Radweg geplant werden. Planung und Umsetzung liegen in der Hand der Autobahn GmbH, die Kosten von gut 1 Million Euro trägt die Stadt.
Durch eine Beschlussvorlage, die demnächst im Verkehrsausschuss auf der Tagesordnung steht, soll das Vorhaben nun in trockene Tücher gebracht werden. „Wir freuen uns, dass unser Einsatz Wirkung zeigt und nun eine Entscheidung über die Umsetzung bevorsteht“, so Mattis Dieterich. Bruno Klais hingegen kann eine gewisse Nervosität nicht verhehlen. „Die Autobahn GmbH ist dazu nur bereit, solange sie ihre eigenen Planungen durchführt“, sagt er. „Sollte die Stadt Köln den Beschluss verschlafen und die Finanzierung nicht sicherstellen, schließt sich das Zeitfenster wieder.“