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Priester war auch in Opladen tätigErzbistum Köln bittet um Unterstützung in Missbrauchsfall

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Saarland, Friedrichsthal: In diesem Haus wohnte der verstorbene Priester Edmund Dillinger, der wohl über Jahre hinweg Minderjährige missbraucht und diese Vorgänge selbst dokumentiert hat.

Saarland, Friedrichsthal: In diesem Haus wohnte der verstorbene Priester Edmund Dillinger, der wohl über Jahre hinweg Minderjährige missbraucht und diese Taten selbst dokumentiert hat.

Der Trierer Priester Edmund Dillinger war in den 70er-Jahren im Kölner Erzbistum tätig, unter anderem auch in Opladen.

Das Erzbistum Köln bittet Menschen, die vom Trierer Priester Edmund Dillinger missbraucht wurden, sowie Zeugen solcher Fälle, sich beim Bistum zu melden. Kürzlich war bekannt geworden, dass der Priester jahrzehntelang Menschen missbraucht haben soll. Sein Neffe Steffen Dillinger hatte nach dem Tod des Priesters in dessen Haus pornografisches Material gefunden.

„Der verstorbene Priester ist im Rahmen eines Gestellungsvertrages in den Jahren 1971 bis 1979 im Erzbistum Köln tätig gewesen“, schreibt die Stabsstelle Intervention des Erzbistums Köln. Das Bistum habe keine Kenntnis von dem nun bekannt gewordenen Verdacht seiner pädophilen Neigung gehabt. „Hinsichtlich möglicher Hinweise auf sexuelle Übergriffe, die in Dillingers Einsatzzeit im Erzbistum Köln fallen könnten, befindet sich das Erzbistum bereits im Austausch mit dem Bistum Trier.“ Hinweise darauf gebe es bisher allerdings keine.

Leverkusen: Priester war Krankenhausgeistlicher

Edmund Dillinger war von 1971 bis 1979 Hausgeistlicher bei den Schwestern des Ordens der Armen Dienstmägde Jesu im St.-Remigius-Krankenhaus in Opladen. Von 1972 bis 1979 lehrte er Religion an der Opladener Marienschule, einem katholischen Gymnasium in Leverkusen.

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Ab 1972 war Edmund Dillinger Vorsitzender der CV-Afrika-Hilfe für Kamerun und Togo, ab 1974 Dozent am Religionspädagogischen Institut des Erzbistums Köln und ab 1975 Vorstandsmitglied der Deutsch-Kamerunischen Gesellschaft.

Das Erzbistum teilt mit: „Auch wenn aus der Zeit, in der Edmund Dillinger im Erzbistum Köln tätig war, keine Hinweise auf sexuellen Missbrauch Minderjähriger bekannt sind, ist das Erzbistum im Rahmen der Aufklärungsarbeiten bemüht, mögliche, bisher unbekannte Betroffene zu erreichen.“ Dazu sollen sich Betroffene und Zeugen bei Christina Braun, 01525/2825703, christina.braun@erzbistum-koeln.de, Peter Binot, 0172/2901534, peter.binot@erzbistum-koeln.de oder Martin Gawlik, 0172/2901248, martin-gawlik@erzbistum-koeln.de, melden. (nip)