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Energiespar-AktionDas ist Leverkusens ältester Wäschetrockner

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Alter Wäschetrockner

Das ist Leverkusens ältester Wäschetrockner

Erst der Fund des ersten Prüfberichts unter der Abdeckung zeigte das wahre Alter des noch funktionsfähigen Gerätes.

Dass er ein „altes Schätzchen“ im Keller hat, wusste Roland Ellmann. Nur wie alt, das wusste er nicht. Denn als sich Familie Ellmann zur Geburt des ersten Kindes im Jahr 1982 einen Trockner zulegte, war das bereits ein gebrauchtes Gerät. Deswegen meldete er sich bei der Suche nach Leverkusens ältestem Trockner zunächst auch nur „außer Konkurrenz“ an.

„Anhand der Serien konnten wir dann herausfinden, dass das Gerät zwischen 1966 und 1975 produziert wurde“, sagt Britta Demmer vom Naturgut. Und als der Sieg für Familie Ellmann unter den 62 Einsendungen bereits sicher war, fand sich aufgeklebt unter der Abdeckung auch noch der Original-Prüfbericht: Am 10. September 1970 wurde der Wäschetrockner erstmals in Betrieb genommen, vor genau 54 Jahren.

Vier Männer mit einem alten Wäschetrockner

Roland Ellmann (r.) bekommt von Lars Dietrich (v.l.) Thomas Eimermacher und Alexander Wallraff einen Gutschein für einen neuen Trockner.

Dieser brauche drei bis vier Mal mehr Energie, als ein modernes Gerät der höchsten Energieeffizienzstufe, sagt Alexander Wallraff, der gemeinsam mit EVL-Chef Thomas Eimermacher einen Gutschein für ein neues Gerät an Roland Ellmann übergibt. Im Sinne des Umweltschutzes ruft das Naturgut Ophoven gemeinsam mit der EVL und dem Elektrohandel Wallraff expert seit einigen Jahren die Bevölkerung auf, ihre noch in Betrieb befindlichen, ältesten Haushaltsgeräte einer bestimmten Kategorie einzureichen. Gefunden wurden so bereits ein 60 Jahre alter Kühlschrank, eine 58 Jahre alte Waschmaschine und eine 50 Jahre alte Gefriertruhe.

Klimafreundliche Wäscheleine

„Am umweltfreundlichsten ist natürlich, gar keinen Trockner zu benutzen“, sagt Lars Dietrich und übergibt Ellmann auch eine Wäscheleine und Klammern. Aber nicht jeder habe die Möglichkeit, Wäsche an der Luft zu trocknen, gesteht der Naturgut-Leiter. Vor allem in der kalten Jahreszeit entstehe dabei in Wohnräumen auch Schimmelgefahr.

Einsparmöglichkeiten gibt es dennoch viele: Die Wäsche vor dem Trocknen so hoch wie möglich schleudern, damit wenig Restfeuchtigkeit in den Trockner kommt. „Außerdem muss man sich fragen, wie trocken die Wäsche sein muss.“ Sie noch leicht feucht aufzuhängen, erspare vielfach auch das Bügeln, rät Wallraff.

Bei Familie Ellmann sind die Kinder mittlerweile aus dem Haus und der Trockner nur noch selten im Einsatz. „Kinderkleidung muss ja häufiger gewaschen werden und dann schnell wieder einsatzbereit sein“, sagt der 68-jährige Familienvater. „In den letzten Jahren haben wir den Trockner höchstens noch benutzt, wenn mal ein frisches Kopfkissen für den Besuch gebraucht wurde.“ Sonst hätte er das Gerät wahrscheinlich längst gegen ein Neues ausgetauscht. Aber die Miele-Maschine von 1970 funktionierte ja noch.

Auch jetzt kommt sie nicht auf die Müllhalde. „Wir werden sie in unsere kleine Ausstellung auf dem Wasserturm aufnehmen“, sagt Eimermacher. Dort könne Familie Ellmann sie gerne immer besuchen kommen.