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Nach ExplosionEs gibt nur ein Notfallkonzept für alle Chemiebetriebe in Leverkusen

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Explosionsgedenkbaum

Vor reichlich einer Woche pflanzten Andrea Deppe und Uwe Richrath im Neulandpark einen Gedenkbaum für die sieben Todesopfer der Explosion bei Currenta.

Leverkusen – Seit Monaten treibt Erhard Schoofs die Frage um, wie im Rathaus die Katastrophe vom 27. Juli 2021 gemanagt wurde. Sein Stichwort: Notfallplan. Der Fraktionschef der Bürgerliste hat den Verdacht geäußert, dass es Mängel gibt in diesem Punkt und die Anwohner des Bürriger Chemiemüll-Ofens deshalb nach der Explosion und während des daraus resultierenden Großbrands nicht so gewarnt wurden wie es sein muss. Das wäre schlimm: Man musste davon ausgehen, dass der Rußregen, der nicht nur über Bürrig niederging, Dioxin enthält.

Am Donnerstag gab es aus dem Rathaus schriftliche Antworten zu Schoofs’ Fragen – und die Versicherung: Es hat alles seine Ordnung. Zum Beispiel, dass es für die weit auseinander liegenden Störfallbetriebe im Chempark und in Bürrig lediglich einen externen Notfallplan gibt. Dieser wird von der städtischen Feuerwehr ausgearbeitet und der Bezirksregierung zur Ansicht vorgelegt. Förmlich genehmigen muss die Behörde ihn nicht.

Neuer Plan ist in Arbeit

Der Plan, in dem beschrieben wird, was bei einem Unfall in den Chemiebetrieben zu tun ist, wird alle drei Jahre aktualisiert. Derzeit werde ein neuer Plan ausgearbeitet, hatte Feuerwehrchef Hermann Greven im Stadtrat mitgeteilt. Das Handbuch wird dann öffentlich ausgelegt. Irgendwelche Übungen für die Bevölkerung sind nicht vorgesehen, obwohl sich das entsprechende Landesgesetz aus Sicht der Bürgerliste so lesen lässt.

Anwohner im Ungewissen

Nach der Explosion hatte sich herausgestellt, dass die amtlichen Warnungen nicht bei allen Anwohnern angekommen waren; der Informationsfluss wurde als mangelhaft beschrieben. Bürger seien auf die Medien angewiesen gewesen, so die Kritik.

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Während die Bürgerliste die Ansicht vertritt, dass OB Uwe Richrath kraft seines Amtes im Katastrophenfall des Krisenstab leiten muss, hatte man sich dort bei der Flut wie auch der Explosion anders entschieden: Am 21. Juli hatte Baudezernentin Andrea Deppe den Hut auf. Ihr zur Seite standen neben Polizei und Feuerwehr auch Currentas Verantwortliche.