Leverkusen – Mathias Richter schmunzelte unter seiner Maske, als er sagte: „Ich habe schon die eine oder andere – auch größere Stadt – in NRW vor Augen, bei der ich mich freuen würde, wenn ich ihr in der nächsten Woche auch so einen Scheck überbringen könnte. Von der ich aber auch weiß: Sie ist noch nicht so weit.“
Und er musste schmunzelte, weil in diesem Satz dann doch ein recht großes Lob an Leverkusen steckte – einer Stadt, in der der Staatssekretär des Landesschulministeriums gerade saß und in der er ziemlich viel Geld losgeworden war – weil sie eben im Gegensatz zu anderen Städten „so weit ist“. So weit, um 6 871 500 Euro entgegenzunehmen. Der Betrag, der auf dem von Richter fotogerecht an OB Uwe Richrath und sein Team überreichten, überdimensionalen Symbol-Scheck prangte, stammt aus der Kasse des Förderprojektes „Digital-Pakt Schule“.
Zeitgemäßer Unterricht
Das ist ein nicht nur millionen-, sondern gar milliardenschweres Programm, mit dem der Unterricht im Land den Bedürfnissen der Zeit angepasst werden soll. Und Leverkusen mit seinen 41 Regelschulen und vier Berufskollegs ist eben eine jener Kommunen, die schon früh dran waren im Sinne von: Es wurden frühzeitig – und lange bevor das Coronavirus kam, die Krise brachte und offenbarte, wie sehr es mancherorts noch mit der Digitalisierung des Unterrichts hapert – Weichen gestellt und geplant und sich gekümmert, um gut aufgestellt zu sein in Sachen zeitgemäßer Unterricht.
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Oder wie es Carolin Maus als Leiterin des städtischen Fachbereichs Schulen formulierte: um „die Bildungsgleichheit und Bildungsgerechtigkeit“ sicherzustellen und die Frage zu beantworten: „Wie nehme ich alle Schülerinnen und Schüler mit?“ Auch diejenigen, die viel Unterstützung nötig haben. Oder die aus Familien stammen, in denen das Geld für die heutzutage obligatorische digitale Offensive mit all ihren Endgeräten und der entsprechenden Infrastruktur eben nicht vorhanden ist.
Eigenanteil der Stadt
Das Geld der Landesregierung, aufgestockt mit 763 500 Euro Eigenanteil aus der Stadtkasse, wird also ab sofort in alles gesteckt, was die hiesige Schullandschaft nach vorne bringt: in Tablets, in Computer, in WLAN-Kabel, in Gebäude, in Lehrmaterial, in Fortbildungen für Lehrende. Und: Folgen soll noch mehr Geld für die entsprechende Pflege der IT – damit das Ganze auch nachhaltig wirksam ist.
Dafür, dass in Leverkusen alles so gut läuft sorgt nach Aussage von Schuldezernent Marc Adomat übrigens nicht zuletzt der rege Austausch zwischen Politik, Verwaltung und Schulen. „Der Einsatz aller ist vorbildlich. Jeder brennt für diese Aufgabe.“ Sollte heißen: Das Geld ist gut angelegt, Herr Staatssekretär.