Der „Schlosszauber Morsbroich“ lockt an diesem Wochenende mit ausgefallenen Produkten. Bis Sonntag darf man stöbern.
Herbstmarkt in LeverkusenSchlosszauber Morsbroich punktet mit erlesener Auswahl
Die handgefertigten Keramikkugeln mit Blattdruck von Hildegard Mauersberger gliedern sich nahezu nahtlos in das Grün der Parkanlage von Schloss Morsbroich ein. Die Gartendekoration ist vielseitig einsetzbar. „Im Sommer kann man sie als Brunnen nutzen, im Winter als Lampe“, erklärt sie. Mauersberger ist aus Troisdorf angereist, mit im Gepäck ihre Ware aus Naturmaterialien und 30 Jahre Erfahrung. Sie ist eine der 140 Aussteller, die an diesem Wochenende im Rahmen des Marktes „Schlosszauber Morsbroich“ ihre Artikel anbieten.
Töpfern, formen, brennen, behandeln, nochmal brennen: „Bis zum fertigen Produkt sind es wahnsinnig viele Arbeitsgänge“, weiß Mauersberger zu berichten. Das gilt für viele der angebotenen Objekte an diesem Wochenende, die durch mühsame und langwierige Handarbeit mit Liebe zum Detail entstehen. „Eine Maschine kann ein paar 100 Stück pro Tag produzieren, ich brauche drei Tage für eine“, betont die Troisdorferin.
Die erlesene Auswahl und das Flair schätzen die Besucherinnen und Besucher. Saskia, Marina und Birgit aus Wuppertal lassen sich den Markt nicht entgehen, sie sind schon zum vierten Mal dabei. Saskia erzählt: „Ich hab' einen echt guten Raclette-Burger gegessen. Die Aussteller sind sehr freundlich.“ Sie halten Ausschau nach Obst, Käse und Schinken, aber auch eine Gartenschere ist in ihrer Einkaufstasche gelandet. Und dann geht's weiter zum Schmuckstand „Die Perlenwerkstatt“.
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In Sachen Mode ist auch Leverkusenerin Pe Brodhag mit „pebody“ in den Innenräumen des Schlosses gut aufgestellt. Was ihre Produkte besonders macht: Upcycling. Aus Seide, Folien, alten Autogurten und Co näht sie Taschen und Mäntel. Der Schneiderin und Bekleidungsingenieurin ist Nachhaltigkeit wichtig: „Ich hab' schon immer ungern Sachen weggeschmissen. Und hab' mich gefragt: Was kann ich mit den Resten machen?“ Mit ihrem Konzept hat sie sich selbst die Antwort darauf gegeben.
Trotz Regen: Besucherinnen stöbern fleißig auf Schloss Morsbroich
Das Wetter mit seinen regnerischen Episoden spielte zwar nicht so mit, aber das Ehepaar Berger aus Langenfeld sieht das positiv. Sie schlendern durch den Schlosspark und beäugen Taschen und Lederbänder beim Stand „Lederdeal“. „Bei schlechtem Wetter hat man mehr Luft“, sagt der Mann bezogen auf den Platz zum Stöbern. Für die zwei ist der Markt Jahr für Jahr ein fest eingeplantes Event. Die Frau hat zum dritten Mal ein Halstuch aus Wolle erworben. „Während Corona haben wir den Markt echt vermisst“, sagt sie.
Wetterfest ist auch das Ehepaar Kohlhoff. Sie haben sich im Biergarten einen Tisch unter den Schirmen gesichert und schlemmen. Auf kulinarisches Neuland haben sie sich nicht gewagt und sind dennoch zufrieden. Auf dem Tisch: Zwei mediterrane Bowls, einmal mit Scampi einmal mit Hähnchen. „Das haben wir beim letzten Mal auch schon gegessen und es ist sehr lecker und hat eine super Qualität. Nur die Knödel, die es im Frühjahr gab, fehlen“, meint Elke Kohlhoff.
Ein Besuchermagnet ist der Stand von Josef Oberroither aus Würzburg. Eine Traube an interessierten Frauen probiert das Brot, Öle und Petersilien- und Bärlauch-Pestos aus seinem Sortiment. Sein Alleinstellungsmerkmal: Feld, Mühle, Bäckerei gehören zu seinem Hof. Vom Korn bis zum Brot bekommt er alle Schritte mit. „Es stammt alles aus einer Hand,“ sagt der Landwirt.
Deko, Accessoires, Kunst, Handwerkliches und ausgefallene Kulinarik erwarten Besucherinnen und Besucher noch bis Sonntag, 29. Oktober. Der Markt hat zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet und wird durch musikalische Begleitung und ein Programm für Kinder ergänzt. Im Schloss gibt es zwischen 11 und 16 Uhr jede Stunde eine Führung durch die Ausstellung des Museums Morsbroich.
Der Eintritt kostet zehn Euro, bis 18 Jahre ist er frei. Angeleinte Hunde sind willkommen. Parkplätze sind ausgewiesen, von dort bringen Shuttlebusse die Gäste zum Schlosszauber. Samstags kann kostenlos unter der Stelzenbrücke an der Bismarckstraße geparkt werden, sonntags für drei Euro auf dem Metro-Parkplatz (Syltstraße) und auf dem Hornbach-Parkplatz (Syltstraße).