„Schreckgespenst Faschismus – Lasst uns die Demokratie retten!“: Die Jusos debattierten über Mittel im Kampf gegen Rechtsextreme.
„Schreckgespenst Faschismus“Jusos in Leverkusen bieten Forum für Kampf gegen Rechts
Ab 18 Uhr strömten bereits viele junge Erwachsene und Jugendliche in das Falkenhaus an der Dhünnstraße in Wiesdorf, obwohl die eigentliche Veranstaltung erst um 19 Uhr begann. Jedoch machten sie es sich bei kostenlosen Getränken und Snacks in den Räumlichkeiten gemütlich und kamen bereits vor den Seminaren untereinander ins Gespräch, sowohl über politische, aber auch persönliche Themen. „Der Abend heute richtet sich auch an Jugendliche, die kein Mitglied unserer Partei sind“, sagten die beiden Vorsitzenden der Jusos, Joelina Peters und Sebastian Kocks.
„Wir waren Anfang Januar Mitorganisatoren der großen Demo gegen Rechts in Leverkusen und verschreiben sie uns auch als großen Erfolg“, erklärten sie. Peters ist seit den Bundestagswahlen 2021 und Kocks seit den Wahlen 2017 Mitglied der SPD. Für beide waren die zunehmend rechten Bewegungen der Auslöser. Sie beschlossen, sich politisch zu engagieren und sich für den Erhalt der Demokratie einzusetzen. „Die heutige Jugend wird immer politischer, tritt aber weniger in Parteien ein.“
Pauken und Party
Denn bei den Jusos handelt es sich um eine Arbeitsgemeinschaft, bei der neben der politischen Arbeit auch der Spaß und das Miteinander im Vordergrund stehen. Das findet auch Julia. Die 25-Jährige ist seit 2014 bei den Jusos: „Die NRW-Jusos organisieren öfter mal solche Veranstaltungen, aber ich finde es toll, dass wir das in diesem Jahr auch mal in einer kleineren Stadt auf die Beine gestellt haben.“
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OB Richrath sprich sich gegen Faschismus aus
Zwischen all den jungen Gesichtern war auch Oberbürgermeister Uwe Richrath zu finden. „Ich kenne viele der Mitglieder hier. Im Moment ist jede Veranstaltung gegen Faschismus wichtig, denn es ist schon viel zu viel passiert“, sagte Richrath. Er ist der Meinung, dass man extrem dagegenhalten müsse. Schließlich liege die demokratische, freiheitliche Zukunft in der heutigen Jugend.
Ein Seminar behandelte mit dem Fall Oury Jalloh den institutionellen Rassismus. Der Guineer kam 2005 während eines Feuers im Polizeigewahrsam in Dessau ums Leben. Auch der Rechtsextremismus in Ostdeutschland wurde beleuchtet. Das dritte Seminar beschäftigte sich mit rechtsextremen Verschwörungstheorien. Angeregt diskutierten die Jugendlichen über die unterschiedlichen Ursachen für rechtsextrem Haltungen und Lösungsansätze.
„Was wir hier machen, ist sehr wichtig für die Arbeit gegen Rechtsextremismus. Viele Wähler der AfD wissen gar nicht, was sie wählen, da sie nie alle Programmpunkte der Partei kennen“, sagte Jonas Döring. Der 17-Jährige ist seit 2021 bei den Jusos und findet es wichtig, sich in seiner Freizeit mit Politik auseinanderzusetzen, da er in der Schule so gut wie nichts darüber lernt.