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Zu langsam, zu wenig PlätzeLeverkusener Eltern geht Kitaausbau nicht schnell genug

Lesezeit 3 Minuten

Die neueste Kindertagesstätte: An der Heinrich-Lübke-Straße spielen seit September die Kleinsten.

  1. Lediglich zwei Kitas könnten „kurzfristig“ gebaut werden. Das reicht nicht, kritisiert der Stadtelternrat.
  2. Wie ist der aktuelle Sachstand bei den Planungen?

Leverkusen – Immer noch gibt es in Leverkusen zu wenig Kitaplätze. Wie der aktuelle Stand sei, hat der Stadtelternrat bei Oberbürgermeister Uwe Richrath angefragt und eine Antwort bekommen – die die Elternvertreter allerdings nicht zufriedenstellt. Größte Kritik: Es dauere alles zu lange.

Von den neuen Kita-Standorten, die Ende 2017 vom Rat in einer Vorlage festgehalten wurden, sei bei keinem der Baubeginn erfolgt, bemängelt Stadtelternrats-Vorsitzender Oliver Ding. Am schnellsten könnte es noch in der Bodestraße in Rheindorf und am Fester Weg/Schopenhauer Straße in Steinbüchel gehen. Hier könnte die Umsetzung laut Uwe Richraths Antwort „kurzfristig“ erfolgen. In Rheindorf bedürfe es noch nicht einmal eines Bebauungsplans. „Kurzfristig“ ist dem Stadtelternrat aber nicht schnell genug: „Noch rollen keine Bagger. Damit ist kaum vor Anfang 2022 mit der Fertigstellung zu rechnen“, kritisiert Oliver Ding.

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Zu den als „mittelfristig“ umsetzbaren Kindertagesstätten gehören laut der Antwort des OB zwei Kitas in Opladen (Henkelmännchenplatz und an der Westseite der Neuen Bahnstadt). Beim Standort Henkelmännchenplatz liege der Aufstellungsbeschluss laut Richrath mittlerweile vor. Auch die Beteiligung der Öffentlichkeit sei in Vorbereitung. Zerschlagen hat sich in Opladen indes der Standort an der Schusterinsel. „Die baufachlichen Prüfungen haben ergeben, dass eine Bebauung mit einer Kita nicht zulässig ist. Der freie Träger, der die Kita dort errichten wollte, plant mittlerweile einen Waldkindergarten. Die Planung ist jedoch noch in den Anfängen“, zitiert der Stadtelternrat die Antwort von Uwe Richrath.

Keine Kita am Kreuzhof

Ebenfalls zerschlagen hat sich die Idee einer Kita am Kreuzhof in Wiesdorf. Hier ist der Grund die Seveso-Richtlinien, die den Umgang mit Bereichen, in denen es zu Unfällen mit gefährlichen Stoffen kommen könnte, regelt. Sprich: Der Chempark ist zu nah.

Gute Chancen auf eine mittelfristige Umsetzung hat die Kita an der Johanneskirche in Manfort, die in die entwidmete Kirche einziehen soll (wir berichteten) und die Kita an der Gutenbergstraße in Küppersteg. „Hier konnten erste Fortschritte verzeichnet werden“, erklärt Uwe Richrath. Das Problem der „Zuwegung“ konnte durch einen Grundstückserwerb gelöst werden. „Zudem wird derzeit ein weiterer Grundstücksankauf umgesetzt, wodurch womöglich eine größere Kita als ursprünglich geplant gebaut werden kann.“ Geplant, aber auf die lange Bank geschoben sind die Standorte Auermühle in Schlebusch und Bohofsweg/In der Wasserkuhl in Steinbüchel. Für den Standort Auermühle ist noch ein Bebauungsplan nötig. Darüber hinaus müsse „die Entwicklung des gesamten Areals geklärt werden, auch in Hinblick auf mögliche Raumbedarfe des Klinikums“, sagt Richrath.

Dass in Bürrig, Lützenkirchen und Alkenrath kein Neubau geplant sei, kritisiert der Stadtelternrat. Hier würden jeweils 100 Kitaplätze fehlen. Auch in Bergisch Neukirchen und Hitdorf bestehe weiterhin Bedarf. Der Stadtelternrat fordert grundsätzlich mehr Engagement von der Stadt: „Rechnerisch fehlen in Leverkusen mehr als 1000 Kitaplätze. Es wird beim aktuellen Stand noch lange dauern, bis die Bedarfslücken abgedeckt sind“, betont Irina Prüm, Beirat des Stadtelternrats. Ihre Lösung? „Die Stadtverwaltung sollte unbedingt prüfen, welche Möglichkeiten zur Prozessbeschleunigung es gibt. Warum wird zum Beispiel in der Bahnstadt und insbesondere in der Auermühle keine Aufteilung des Plangebietes in mehrere Bebauungspläne vorgenommen? Man könnte das Gebiet für die geplante Kita aus dem Gesamtgebiet »ausschneiden« und somit das notwendige Bebauungsplanverfahren für diesen Bereich frühzeitiger abzuschließen. Außerdem sollte die Suche nach passenden Grundstücken intensiviert werden. Dabei sollten auch Flächen in Gewerbegebieten geprüft werden. Da Kitaplätze aber nicht nur aus Gebäuden bestehen, muss parallel die Gewinnung von Fachkräften verstärkt werden.“