Die Lifestyle-Messe im Schlosspark lockte über Pfingsten tausende Besucher an.
Landpartie an Schloss MorsbroichEntspanntes Bummeln zwischen exquisiten Angeboten
Stöbernde Menschen mit vollen Tüten belebten am Pfingstwochenende das Außengelände von Schloss Morsbroich. Der Park und die Innenräume des Schlosses beherbergten vier Tage lang 160 Aussteller im Rahmen des Lifestyle-Markts „Landpartie“, mehr als im Vorfeld beworben und so viele wie noch nie. Für Interessierte an Mode, Schönem und Nützlichem für Haus und Garten, Kunst und Kulinarik gab es vieles zu entdecken.
Barbara Valdor wurde gleich an einem der ersten Stände fündig. Akribisch inspizierte sie die Blumenkränze aus Trockenblumen von Alexandra Fittkau auf der Suche nach dem perfekten Teil für ihr Zuhause: „Ich habe mein Wohnzimmer vor Kurzem in der Farbe Hellblau umgestaltet und habe mich deshalb für diesen farblich passenden Kranz entschieden.“ Die 26-jährige Floristin Fittkau setzt bei ihrer Ware auf Langlebigkeit: „Es ist wichtig, in der jetzigen Zeit auf Nachhaltigkeit zu setzten. Ich kenne es von mir selbst. Alles wird teurer, da möchte ich Produkte präsentieren, die lange halten.“
Etwa zwei Jahre wird sich die Leverkusener Kundin Valdor an dem Kranz erfreuen. Begleitet wurde sie an diesem Wochenende von ihren Freundinnen Hildegard Bäsken und Nicole Zons. Sie waren begeistert von dem Markt, auch wenn sie noch nicht so weit vorgedrungen waren: „Wir schätzen die Exklusivität der Stände.“ Und führten weiter fort: „Es ist eine schöne Atmosphäre hier im Schlosspark und die Sonne tut auch was dazu.“
Alles zum Thema Schloss Morsbroich
- Grafiketage Morsbroich Diese Kunst kann man wirklich fast anfassen
- „Mühlensommer“ Martina Bogdahn feiert literarisches Debüt im Morsbroicher Spiegelsaal
- Morsbroicher Kunsttage Ein Rundgang in Leverkusen „gegen den Himmel“
- Kultur in Leverkusen Museum lädt ein zu Morsbroicher Kunsttagen
- Ausstellung im Museum Morsbroich Der Himmel gehört wieder uns allen
- Mit Bildergalerie Ein Streifzug durch die 20. Leverkusener Kunstnacht
- „atmoon“ Förderpreisgewinnerin stellt in Leverkusen Kunst mit meditativem Effekt aus
Das freut auch Veranstalter Philipp Bürgers von Reno Müller Veranstaltungen: „Wettertechnisch könnte es nicht besser sein.“ 20 Grad und Sonne boten für den Auf- und Abbau genauso wie für das Bummeln an der frischen Luft optimale Bedingungen. Das zog rund 13.000 Besucherinnen und Besucher an, Rekord für den zum dritten Mal in Leverkusen stattfindenden Markt. Mit Blick auf die Nachfrage der Aussteller ist der Veranstalter ebenso zufrieden: „Wir haben jeden Quadratmeter ausgenutzt.“ Die Wartelisten seien so lang wie vor vier Jahren.
Rund ein Viertel der Aussteller sei dieses Jahr zum ersten Mal dabei. So auch Guido Kohl. Mit im Gepäck: seine Neuinterpretation einer Gewürzmühle. Die Entwicklung bis zum heutigen Produkt war ein langer Weg: „Anfangs war die Mühle so groß wie eine Pampelmuse, heute hat sie die Größe eine Orange.“ Das Produkt hat futuristische Züge durch seine Kugelform. Durch gezielte Ausübung von Druck lässt sich der Mahlgrad einstellen, erklärte Kohl. Ein weiterer Vorteil sei, dass aufrecht stehend keine Mahlgut-Reste auf den Tisch fallen sollen.
Je nach Holzart kosten die handgemachten Mühlen zwischen 85 und 95 Euro. Ein stolzer Preis, doch „bis zum fertigen Produkt hat man es 86 Mal in der Hand“. Das gilt für viele der angebotenen Objekte an diesem Wochenende, die durch mühsame und langwierige Handarbeit mit Liebe zum Detail entstehen.
Akzente setzen mit Schmuck
Darauf legt auch Schmuckdesignerin Angelika Hofer von „Kiki's Kollektionen“ besonderen Wert. Ihr Faible: Asymmetrische Ketten mit Stein- und Metallelementen. „Alle Frauen haben eine Schokoladenseite“, sagt sie, da wo der Bogen der Augenbraue oder der Wangenknochen zum Beispiel mehr hervorstechen. Auf dieser Seite setzt sie dann Akzente in ihrem Schmuck, denn „Plus und plus macht plus.“
Viele begeisterten sich nicht nur für das Dekorative, sondern besonders für die Kulinarik. Auf geschmackliche Reise begaben sich das Ehepaar Rainer und Lilly Leitner aus Wuppertal. Einen Elsässer Flammkuchen und einen Crêpe hatten sie bereits verputzt, als sie sich mit ihrem Eisfrappé im Biergarten hinter dem Schloss niederließen. „Kalorien-technisch war das viel zu viel, aber bei so einem guten Angebot kennen wir keinen Halt“, lachte sich das Paar an.
Die beiden lobten die Atmosphäre und das Arrangement der einzelnen Stände: „Die Landpartie haben wir schon einmal besucht, aber dieser Standort ist ausgezeichnet.“ Sie schlürften weiter an ihren Eisfrappé und lauschten der melodischen Improvisation von Norbert Schulte am Piano. Ab Samstag wurde das musikalische Angebot durch den Saxofonisten „Sax Dennis“ erweitert, der als Walking-Act durch den Schlosspark schlenderte.
Für die Jüngsten sorgte Ballonkünstler Tobi Twist für Unterhaltung. Er verzauberte die Kinder nicht mit klassischen Figuren wie einem Hund, sondern unter anderem mit Einhörnern und dem populären Wesen „Baby Joda“ aus dem Star-Wars-Universum. Kinderschminken brachte Farbe in die Gesichter und Interessierte an zeitgenössischer Kunst konnten die Inszenierung „yours truly,“ im Museum Morsbroich besuchen.