Die Zahl der Wohnmobile in Leverkusen hat stark zugenommen. Beim Parken kann das nerven.
VerkehrLeverkusener genervt von geparkten Wohnmobilen in seiner Straße
So unterschiedlich die Leverkusener Stadtviertel sind, so unterschiedlich können die Probleme sein. In der Redaktion meldete sich ein Leser, der ausdrücklich nicht mit Namen genannt werden will. Es geht – wie oft – um Parkplätze: In seiner Straße parkten mittlerweile mehrere Wohnmobile, oft stünden sie für lange Zeit in den Parktaschen, ohne bewegt zu werden, sagt er.
Wer dann keine eigene Garage auf dem Grundstück oder die Familie zu viele Autos hat, habe das Nachsehen. Gehört man zu denen, die erst am frühen Abend einen Parkplatz suchen, sowieso. Aber nicht nur viele neue Wohnmobile nerven manchen Parkplatz-Suchenden, seit es während der Corona-Zeit einen regelrechten Boom nach den großen Fahrzeugen gegeben hat. Auch Autos, die so gut wie nie gefahren werden, blockieren jeden Tag denselben Parkplatz.
Eine Sprecherin der Stadt sagt, die Leverkusener Verwaltung erhebe keine eigenen Zahlen über Wohnmobile. Das Kraftfahrtbundesamt hat welche. Demnach ist die überproportionale Zunahme der Wohnmobile eine Tatsache: In NRW stieg von 2014 bis 2022 die Zahl aller Kraftfahrzeuge um 13 Prozentpunkte, also vom Moped bis zum Schwerlaster und Trecker. Im selben Zeitraum hat sich die Wohnmobil-Flotte im Land verdoppelt, auf über 156.000 Fahrzeuge. Auch in Leverkusen dürften die Zahlen gestiegen sein.
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Keine zeitliche Beschränkung
Die Stadtverwaltung teilt auf Anfrage mit, dass es keine zeitliche Beschränkung für das Parken von Wohnmobilen oder anderer Autos im öffentlichen Raum gebe. Die Größe ist im Prinzip auch egal, solange Feuerwehr und Müllabfuhr durchkommen und die Regeln der Straßenverkehrsordnung nicht verletzt werden. Voraussetzung: Der Zustand muss betriebsfähig sein, das Fahrzeug sollte Räder haben und nicht zum Beispiel aufgebockt auf der Straße stehen.
Zudem ist eine gültige TÜV-Plakette Voraussetzung, sonst kann es einen Strafzettel geben. Bei Wohnwagen ist es etwas anders: Die dürfen zwar auch im öffentlichen Raum geparkt werden, allerdings müssen sie, anders als Autos, spätestens nach 14 Tagen bewegt werden, das gilt ebenso für Pferde- und KFZ-Anhänger.
Als mögliche Lösung gelten Bewohner-Parkausweise, wie es sie in Köln schon für die meisten Viertel gibt. In Leverkusen gibt es die Park-Ausweise bisher in den Ortskernen von Wiesdorf und Opladen. Die kosten Geld und mit der Einführung könnte man dafür sorgen, dass nicht etwa Wohnmobile aus Köln über die ferienfreie Zeit zum Beispiel in der Waldsiedlung abgestellt werden, wenn dafür etwa im eigenen engen Großstadtviertel kein Platz ist.
Für die Einführung einer Bewohnerparken-Zone muss der Parkdruck im Viertel laut Verwaltung so hoch sein, dass regelmäßig kein Parkplatz in der Nähe der Wohnung zu finden ist. Als zumutbar gilt ein Fußweg von einem Kilometer.