AboAbonnieren

Corona und das liebe RadStadtradeln mit Erfolg - Auswirkungen für Fahrradhändler

Lesezeit 3 Minuten

Helmut Esch mit seinem Sohn Armin Würden-Esch: Sie betreiben das Radgeschäft an der Kölner Straße.

  1. Mehr Radfahrer oder weniger? Wie wirkt sich Corona auf die Radler aus?
  2. Es gibt ganz unterschiedliche Auswirkungen.

Leverkusen – Gleich doppelt angestrengt haben sich die Teilnehmer des „Stadtradelns“ in diesem Jahr.

Obwohl nur knapp die Hälfte der Personen teilgenommen hat (1706 im Vergleich zu 3057 im vergangenen Jahr), sind die Leverkusener fast genauso viele Kilometer gefahren.

358269 Kilometer haben alle Radler vom 16. August bis zum 5. September mit dem Fahrrad zurückgelegt. 2019 lag die Zahl „nur“ um 29000 Kilometer höher.

Die Aktion „Stadtradeln“ hat zum fünften Mal stattgefunden. Ein Foto vom Startschuss.

Trotz der deutlich geringeren Teilnehmerzahl werten die Organisatoren die Aktion, die insgesamt zum fünften Mal stattfand, als Erfolg. „Da die Aktion in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie zunächst abgesagt und schließlich auf den August/September verschoben wurde, haben wir mit weniger Teilnehmern als im vergangenen Jahr gerechnet“, räumt Mobilitätsmanager Christian Syring ein, „umso erfreulicher ist es, dass die Gesamtzahl der gefahrenen Kilometer kaum unter der Vorjahreszahl liegt.“ Begonnen hatte die Aktion 2016 mit 620 Radelnden, die gemeinsam 164.270 Kilometer schafften. Das steigerte sich von Jahr zu Jahr.

Das könnte Sie auch interessieren:

„Die letzten Monate haben auch gezeigt, dass Fahrradfahren immer beliebter wird“, hatte Oberbürgermeister Uwe Richrath zur Eröffnung der Aktion betont, ein Trend, den es gelte für den Mobilitätswandel zu nutzen. Die Corona-Pandemie hatte sicherlich einen Teil zu der neuen Beliebtheit des Fahrrads beigetragen.

Einige Leute mehr

Das hat auch Armin Würden-Esch festgestellt, er betreibt einen Fahrradladen in Opladen. Überrannt worden ist er in der Corona-Zeit zwar nicht: „Nach dem Lockdown kamen vielleicht ein paar Leute mehr“, berichtet er . An anderer Stelle ist es allerdings dann doch eng geworden in seinem Laden: „Auf dem Markt waren kaum noch Ersatzteile zu kriegen“, so Würden-Esch. Die Großhändler seien alle leer gekauft, „sie konnten ja lange nicht produzieren.“ Er dagegen musste kreativ werden, in den Wochen, in denen sein Laden im Frühjahr coronabedingt schließen musste. So hat er zwar keine Fahrräder verkaufen können, doch seinen Reparaturservice konnte Würden-Esch weiterhin anbieten.

2007 hat Würden-Esch das Geschäft von seinem Vater Helmut Esch übernommen, obwohl auch er noch immer viel Zeit im Laden verbringt. Bereits seit 1932 ist das Geschäft in den Händen der Familie Esch.

Gegründet wurde Fahrrad Esch in einem Ehrenfelder Schrebergarten, weiß Würden-Esch. „1944 zog das Geschäft dann um in die Augustastraße“, erzählt er weiter. „Seit 1950 sind wir hier in Opladen.“ „Wir“, das war im Jahr 1950 noch Helmut Eschs Vater. 1968 hat der heute 80-Jährige den Laden übernommen. „Von meinem Vater habe ich alles gelernt“, erklärt Esch Senior. Auch den Kundenservice. Der ist ihm und seinem Sohn bis heute am wichtigsten.

Und natürlich die Qualität. „Alle Fahrräder, die bei uns verkauft werden, sind bereits komplett vormontiert“, erklärt Esch Senior. Bei den Fahrrädern, die im Internet verkauft werden, sei das nicht der Fall. „Die Leute kommen dann mit diesen Rädern zu uns, damit wir sie fit machen“, so der Ladeninhaber.

Die Firma Zweirad-Esch verkauft E-Bikes und Pedelecs, aber auch ganz lassische Fahrräder wie City Bikes, Kinder-Fahrräder und Trekkingbikes. Auch Falträder zum Einklappen und Motorroller bis 50ccm werden im Laden an der Kölner Straße 127 in Opladen vertrieben.

www.zweiradesch.de