Der Prozess hat sich über mehrere Jahre hingezogen – nun hat die Energieversorgung Leverkusen (EVL) ihren neuen Unternehmensauftritt vorgestellt. Dazu gehören ein neu gestalteter Internetauftritt und neue Botschaften: Statt „Zeit für Sie“ heißt es im neuen Logo jetzt: „Energie für Leverkusen – Zukunft seit 1896“ und im weiteren „Für euch, für die Stadt.“ Die Punkte im Logo bleiben erhalten, sind nun allerdings rot und in einer Herzform angeordnet, die gleichzeitig die Schüssel des Wasserturms als Wahrzeichen symbolisieren sollen.

Ein städtischer Grundversorger werde natürlich immer eher konservativer wahrgenommen, sagt Geschäftsführer Thomas Eimermacher, das sei auch nicht verkehrt: „Das steht ja auch für Vertrauen, Zuverlässigkeit und Beständigkeit.“ Wichtige Werte im Bereich der Energieversorgung. Trotzdem wolle auch die EVL sich einen jüngeren und innovativeren Anstrich geben und mit der Zeit gehen. Vor allem digitaler will sich das Unternehmen aufstellen. „Die alte Homepage war aus der Steinzeit, die konnte man mit modernen Geräten kaum noch nutzen“, begründet Eimermacher den Anschub der Initiative, die bereits vor drei Jahren gestartet wurde. Doch dann kam die Energiekrise – und während darüber diskutiert wurde, ob man sich Weihnachtsbeleuchtung noch leisten könne, wollte die EVL die eigene Imagekampagne nicht vorantreiben.

Die neue Internetseite ist übersichtlicher gestaltet, auf der Startseite leiten vier Reiter für Strom, Erdgas, Fernwärme und Trinkwasser den Nutzer direkt zum Hauptangebot des Unternehmens. Am rechten Bildrand führen vier gelb unterlegte Knöpfe zu Kontaktmöglichkeiten: Ganz oben steht weiterhin der persönliche Kontakt per Telefon oder E-Mail. „Das ist uns ganz wichtig, dass wir weiterhin persönlich für die Menschen da sind, die ihre Angelegenheiten gerne mit einem Mitarbeitenden besprechen möchten“, betont Eimermacher.

Das sei natürlich auch weiterhin im Wiesdorfer Kundencenter möglich. „Vor allem jüngere Menschen erledigen ihre Angelegenheiten heute aber lieber digital.“ Dafür leitet der zweite Knopf zu einem Kundenportal, in dem Nutzer ihre Zählerstände eintragen oder Vertragsdaten verwalten können. „Ein Ziel ist auch, papierlos zu werden“, sagt Eimermacher. Dass die Rechnungen 14 Seiten umfassen, sei gesetzlichen Vorgaben geschuldet, daran könne die EVL nichts ändern. Aber wenn mehr Kunden zustimmen, sie digital zu empfangen, könne Papier und Versand gespart werden.

Geld bleibt in der Stadt

Entwickelt wurde der neue Unternehmensauftritt mit der Köln-Leverkusener Kreativ-Agentur „Kleinefische“ und der Opladener Digital-Agentur „artista“. Bewusst habe man lokale Büros engagiert, der Bezug zu Leverkusen steht im Zentrum des neuen Auftritts. „Wir sind der einzige Energieanbieter, bei dem das Geld, das die Kunden zahlen, auch in der Stadt bleibt“, betont Pressesprecher Philipp Remke. Bei rund 70 Prozent liegt der Marktanteil der EVL bei Strom und Gas, das sei im Vergleich zu anderen Städten sehr viel.

Zwar sei mit einem „niedrigen sechsstelligen Betrag“ auch einiges Geld in die Neuaufstellung geflossen, das werde sich aber bald rechnen, weil nun kein teurer externer Dienstleister für die Betreuung der Internetangebote bezahlt werden müsse. Darüber hinaus engagiert sich die städtische Tochter in der Stadt: Mehr als 100 Vereine, Organisationen und Initiativen werden von der EVL unterstützt, vom Halbmarathon über die Jazztage bis zum Naturgut Ophoven. „Zukunftssicherheit und Engagement“ – das soll der neue Markenkern der EVL sein. Auf der neuen Internetseite gibt es auch eine eigene Unterseite „Für Leverkusen“, auf der Kunden auch sehen, wo sie von Vergünstigungen profitieren können.

Energiespar-Aktion

Das ist Leverkusens ältester Wäschetrockner

Von

Stefanie Schmidt

Merken

Bleibt die Frage, woher der Slogan „Zukunft seit 1896“ kommt? „Das ist das Eröffnungsdatum der Opladener Gasanstalt und damit der Beginn der Energieversorgung für Leverkusen“, erklärt Unternehmenssprecher Stefan Kreidewolf.