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EnergieversorgerEVL hat aktuell mit vielen Anfragen von Leverkusenern zu tun

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Opladen: Rapsfelder und Freileitungen. Stromtrasse

Strommasten in Opladen (Symbolbild)

Wer aktuell als EVL-Kunde eine Beratung des städtischen Versorgers braucht, muss sich in Geduld üben.

Brigitte von Bonin war verärgert. Darüber, dass sie am Vortag den Nachmittag über vergeblich versucht hatte, telefonisch zur Energieversorgung Leverkusen (EVL) durchzudringen. Und dass es ihr am folgenden Morgen genauso erging. Die 8661-661, die EVL-Durchwahl fürs An-, Ab- oder Ummelden und fürs Durchgeben von Zählerständen, war ständig besetzt. Also machte sich die EVL-Kundin nach Wiesdorf zum Kundenzentrum des Energieversorgers auf. „Da standen die Leute in zwei Schlangen zum Teil bis nach draußen.“

Stefan Kreidewolf bestätigt auf Anfrage des „Leverkusener Anzeiger“, dass die Auslastung in der Kundenberatung derzeit sehr gut sei. Das hat verschiedene Gründe. Zum einen sind da die Preisänderungen zum 1. Januar 2024. Für EVL-Stromkunden aber nach Kreidewolf durchaus in positive Richtung. Der EVL-Strompreis sinkt. Der Gaspreis bleibe hingegen stabil. Hinzu komme das Thema Strompreisbremse. „Wir haben mehr Beratungsaufwand auch deshalb, weil die Bundesregierung am Dienstag verkündet hat, dass sie die Gas- und Strompreisbremse zum 1. Januar beendet.“ Und dann ist da noch das neue Stromprodukt der EVL, das auf den etwas komplizierten Namen STROM@EVL:fest24.öko hört, ein Stromliefervertragsangebot mit Laufzeit.

Leverkusen: EVL hat Kundenberatung aufgestockt

Diese drei Faktoren führen in der Summe dazu, dass viele Kundinnen und Kunden sich per Telefon oder persönlich an den städtischen Versorger wenden. Bliebe noch der Monatswechsel zu erwähnen. Da habe man „ganzjährig und unabhängig von Energiekrisen mehr Anfragen wegen der Jahresverbrauchsabrechungen, An- und Abmeldungen“.

Kreidewolf weist darauf hin, dass das Unternehmen das Personal in der Kundenberatung angesichts dieser sich zum Teil ja abzeichnenden Situation aufgestockt habe. „Wir haben unseren Kundenservice im Herbst gezielt um mehrere externe Kräfte von Personaldienstleistern für die Backoffice-Tätigkeiten verstärkt, um mehr Personalkapazitäten für die direkte Kundenberatung (telefonische und persönliche) zu haben. Dazu kommen zwei zusätzliche Mitarbeiter, die wir temporär intern versetzt haben und an Dienstleister ausgelagerte Tätigkeiten, die wir normalerweise im Kundencenter machen. Dadurch haben wir alle intern verfügbaren Kräfte, die für die Kundenberatung infrage kommen, für diese auch zusammengezogen.“

Man sei als Grundversorger mit konservativer Energiebeschaffungsstrategie – damit ist ein Energieeinkauf in Teilmengen und Monate im Voraus gemeint – aktuell teurer als Konkurrenz in Vergleichsportalen, die mit kurzfristigen Einkäufen schneller von sinkenden Preisen profitiere. Kreidewolf: „Das merken wir natürlich auch beim Kundenstamm.“ Anders als die oft nur im Internet präsente Konkurrenz sei man aber in Leverkusen anwesende und ansprechbar. Mit Blick auf manche Wartezeit bittet die EVL um Verständnis und Geduld.