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St. Michael fährt wiederHenriette Reker will Leverkusens Oberbürgermeister noch antworten

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Im Sommer wurde die St. Michael in Betrieb genommen.

Im Sommer wurde die St. Michael in Betrieb genommen.

Die St. Michael fährt wieder, zumindest bis zum Wochenende. Kölns Oberbürgermeisterin will einen Brief von Uwe Richrath offenbar noch beantworten.

Die gute Nachricht vorneweg: Sie fährt wieder. Zumindest für zwei Tage. Wie die Stadt Leverkusen am Donnerstag mitteilt, seien die technischen Probleme auf der Rheinfähre St. Michael beseitigt, sodass das Schiff am Donnerstag bis 14 gefahren sei und am Freitag von 6 bis 14 Uhr zwischen Hitdorf und Langel fahre. Die nächste Einschränkung kommt aber gleich hinterher: Wegen krankheitsbedingter Fälle fällt die Fähre am Wochenende komplett aus. Am Montag, 6 Uhr, soll sie wieder fahren – Stand jetzt.

Eine gewisse Skepsis, ob das wirklich so kommt, erscheint angebracht. Die St. Michael fährt bei weitem nicht so häufig und zuverlässig, wie sich das alle Beteiligten erhofften hatten, als man die gebrauchte Fähre im Sommer dieses Jahres in Betrieb nahm. Manchmal wegen technischer Probleme, sehr oft, weil das Personal fehlt.

Aber abgesehen von den akuten, täglichen Problemen ist auch die Zukunft des Fährbetriebs unsicher. Denn die Häfen- und Güterverkehr Köln (HGK), die wie die Stadt Leverkusen 50 Prozent an der Betreibergesellschaft hält, will sich zurückziehen aus dem Betrieb. Ab 2026 müsste die Stadt Leverkusen den Betrieb alleine stemmen. Das erscheint aber äußerst fraglich, die Finanzlage der Stadt Leverkusen ist mehr als angespannt.

Leverkusens OB schreibt offenen Brief

Deshalb hatte sich Oberbürgermeister Uwe Richrath am vergangenen Freitag, 6. Dezember, an die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker gewandt. In einem offenen Brief appelliert er an seine Kollegin, entweder den Ausstieg der HGK abzuwenden oder eine gemeinsame Lösung für die Sicherstellung des Fährbetriebs zu finden, „innerhalb des Stadtwerkekonzerns“. Richrath äußerte auch Missfallen über die Kommunikation zwischen beiden Städten: „Bisher wurde gegenüber der Stadt Leverkusen leider keinerlei Bereitschaft erklärt, gemeinsam die Fährverbindung zukunftssicher zu gestalten und dauerhaft eine partnerschaftliche Trägerschaft für die Fährgesellschaft sicherzustellen.“

Eine Antwort ist bei OB Richrath nach sechs Tagen noch nicht eingegangen. Sie soll aber noch folgen, teilt ein Sprecher der Stadt Köln auf Anfrage mit. Was drin stehen wird, werde man allerdings nicht öffentlich mitteilen. Erst einmal wolle man die Ratssitzung am Donnerstag abwarten.

Dann steht das Thema nämlich auf der Tagesordnung des Kölner Stadtrats, im nicht öffentlichen Teil. Die Kölner Ratsmitglieder sollen dann einer zwischen Stadt Leverkusen und HGK getroffenen Vereinbarung zustimmen. Laut OB Richrath sieht die vor, dass die HGK aussteigen könne, wenn sie der St. Michael als „Zwischenlösung“ zustimme und den Verlust für das Jahr 2025 ausgleiche.