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Minister in LeverkusenKarl Lauterbach zu Besuch auf neuer Kinderpalliativstation

Lesezeit 2 Minuten
Karl Lauterbach besucht am 16.01.2025 das Klinikum in Leverkusen-Schlebusch

Karl Lauterbach ließ sich die Kinderpalliativstation im Klinikum zeigen - und fand die extra hochgelegten Badewannen eine sehr gute Sache.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach besuchte das Klinikum und ließ sich durch Kinderpalliativstation und Pflegeschule führen.

Mal schauen, wie gut die Schülerinnen und Schüler gelernt haben: Das muss sich Karl Lauterbach gedacht haben, als er am Donnerstagnachmittag vor die Klasse der Pflegeschule am Klinikum trat und die Frage stellte, bei welcher Form des Bronchialkarzinoms die Überlebenschancen geringer seien. Mit der Antwort „beim kleinzelligen“ zeigte er sich sehr zufrieden. Die kleine Fragestunde des Bundesgesundheitsministers war Teil des Besuchs im Schlebuscher Klinikum.

Zuvor hatte Lauterbach bereits die neuen Räumlichkeiten der Kinderpalliativstation, die im Frühjahr offiziell in Betrieb genommen werden soll, besichtigt. Neben Joachim Eichhorn, dem Direktor der Kinderklinik, war es auch an Dejan Vlajnic, dem neuen ärztlichen Leiter dieser Station, den Minister herumzuführen. Vlajnic ist frisch zum 1. Januar in Schlebusch angestellt worden, zuvor hatte er bereits die Kinderpalliativstation in Datteln geleitet – neben einer bereits existierenden in München und der neuen in Leverkusen gerade mal die dritte ihrer Art in ganz Deutschland.

Karl Lauterbach besucht am 16.01.2025 das Klinikum in Leverkusen-Schlebusch

Karl Lauterbach testet das Fachwissen der Pflegeschülerinnen und -schüler. Über Lungenkrebs weiß man hier Bescheid.

Karl Lauterbach zeigte sich beeindruckt von den Räumlichkeiten, das Konzept habe ihn „sofort überzeugt“. Dass neben Fördermitteln und größeren Einzelspenden von Unternehmen auch viele Kleinspenden das Projekt möglich gemacht hätten, nahm Lauterbach als Zeichen, dass die Zivilgesellschaft in Leverkusen funktioniere.

Leverkusen: Debatte über Leistungsgruppe für Palliativstation

Bei der anschließenden Fragerunde ging es unter anderem um die NRW-Gesundheitsreform. Anja Mitrenga-Theusinger, die medizinische Geschäftsführerin des Klinikums, räumte ein, dass es „ein Kampf um die Endoprothetik“ gewesen sei. Nach einer ersten Absage hatte das städtische Krankenhaus dann aber doch den Zuschlag vom NRW-Gesundheitsministerium erhalten, auch in Zukunft künstliche Hüft- und Kniegelenke einsetzen zu dürfen – trotz recht geringer Fallzahlen von knapp 130 Knie- und knapp 150 Hüftoperationen im Jahr. Was Lauterbach zu der Entgegnung veranlasste, dass die Zahlen in einem „relativ kritischen Bereich“ lägen. Studien hätten gezeigt, dass bei einer Menge von 300 bis 400 Operationen ein „Qualitätssprung nach vorn“ zu sehen sei.

Weiterhin wurde darüber debattiert, wie man so hoch spezialisierte Bereiche wie die Kinderpalliativstation kostendeckend betreiben könnte – ohne auf Spenden angewiesen zu sein. „Dafür brauchen wir eine eigene Leistungsgruppe“, betonte der Minister. Auch, wie der SPD-Politiker zu einer Pflegekammer stehe und wie man Bürokratie abbauen könne, um schneller Pflegekräfte auch aus dem Ausland einstellen zu können, waren Thema.