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Neubau am KlinikumLeverkusens erste Kinderpalliativstation ist fertig

Lesezeit 2 Minuten
Menschen mit Zahlenschildern auf Klinikumsgelände.

Vertreter des Fördervereins übergeben auf dem Gelände der neuen Kinderstation eine große Spende an Klinikumsverantwortliche.

Deutschlandweit ist es erst die dritte Einrichtung, die sich speziell um Kinder mit lebensverkürzenden Erkrankungen kümmert.

Afrikanische Tiere in Pastellfarben schreiten über die Wände, noch von Plastikfolie bedeckte Kinderbetten stehen bereits in den Zimmern, eine Nestschaukel wartet im fertig angelegten Außenbereich. Es ist offensichtlich: Die neue Kinderpalliativstation am Klinikum Leverkusen ist baulich fertig und praktisch bezugsbereit. „Nun geht es noch daran, das Team zusammenzustellen“, sagt Dr. Joachim Eichhorn, Direktor der Kinderklinik. Ein wichtiger Schritt dazu ist gerade gemacht worden: In Dr. Dejan Vlajnic aus Bonn ist ein ärztlicher Leiter für die erst dritte Kinderpalliativstation in Deutschland gefunden worden, er beginnt zum 1. Januar 2025 seine Arbeit am Klinikum. Auch für das restliche Personal ist Eichhorn optimistisch: „Wir merken in unserer Ausbildung, dass viele Kinderpfleger an dem Bereich der Palliativmedizin großes Interesse haben.“

Ursprünglich war das Haus für unheilbar kranke Kinder und deren Familien bereits für 2021 vorgesehen. Dann kamen Corona und das Hochwasser, die das Klinikum in den Krisenmodus zwangen. 2022 schließlich wurde der Grundstein gelegt, die geplante Eröffnung Anfang 2024 wurde durch die üblichen Probleme im Bausektor verschoben: Lieferschwierigkeiten. Und deutlich teurer sei das ganze Projekt damit natürlich auch geworden.

Hier kommt der „Vereins zur Förderung der Palliativmedizin am Klinikum Leverkusen“ ins Spiel, dessen Vorsitzende sich am Dienstag trafen, um symbolisch den enormen Förderbetrag von 450.000 Euro an das Klinikum zu übergeben. „Man sieht bereits jetzt, dass es die jungen Patientinnen und Patienten hier sehr schön haben werden“, sagte Bauunternehmer Gernot Paeschke, der gemeinsam mit Markus Grawe (Sparkasse Leverkusen) und Thomas Eimermacher (EVL) gekommen war.

Der 2008 gegründete Verein war bereits an der Gründung der 2012 eröffneten Palliativstation für Erwachsene beteiligt. Die Eröffnung der Kinderpalliativstation ist für das kommende Frühjahr geplant.


Das Konzept

In dem Neubau am Klinikum Leverkusen werden künftig Kinder und Jugendliche mit lebensverkürzenden Krankheiten behandelt. Dafür stehen sechs Betten zur Verfügung. Geplant ist die Betreuung durch ein medizinisch-pflegerisches Fachteam von etwa 80 bis 90 junge Patientinnen und Patienten pro Jahr. Das primäre Ziel ist die Linderung von Symptomen wie Schmerzen und Luftnot. Neben den Patientenzimmern umfasst die Station auch Übernachtungsmöglichkeiten für Eltern.Rund 6,8 Millionen Euro hat der Bau gekostet. Durch Fördermittel und Spenden konnten bisher etwa 5,1 Millionen Euro gedeckt werden. Zu den größten Beiträgen zählen 1,55 Millionen Euro vom Land NRW, 1,3 Millionen Euro von der Deutschen Krebshilfe und 500.000 Euro vom Bayer-Konzern. Die Spende des Vereins zur Förderung der Palliativmedizin bildet mit 450.000 Euro den viertgrößten Anteil. Noch offen bleibt eine Finanzierungslücke von rund 1,7 Millionen Euro.