Sheila Arnold hat mit dem Leverkusener Niklas Enzenauer zusammengearbeitet.
KonzertKölner Musikprofessorin spielt Blüthner-Flügel auf Schloss Morsbroich in Leverkusen
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Ein Flügel aus der Pianofortefabrik Julius Blüthner (Archivbild)
Copyright: dpa
Ein besonderes Konzert gibt es für Liebhaber von Klaviermusik am Sonntag, 1. Dezember, 11 Uhr im Schloss Morsbroich. Sheila Arnold, Professorin an der Musikhochschule Köln, stellt an diesem Vormittag ihre neue CD „Brahms Intimissimo with Blüthner 1862“ vor. Der Eintritt ist frei, um Reservierung im Pianohaus Enzenauer, 0214/601520, info@piano-enzenauer.de, wird gebeten.
Die Pianistin wird Werke von Johannes Brahms und Jörg Widmann spielen. Und zwar auf ihrem Blüthner-Flügel aus dem Jahr 1862. Den hat der Leverkusener Spezialist Niklas Enzenauer aufbereitet. „Sheila Arnold hat sich einen speziellen Klang gewünscht“, berichtet Enzenauer im Gespräch mit dem „Leverkusener Anzeiger“. In den tiefen Lagen habe der Flügel jetzt einen Cello-Charakter, beschreibt der Experte. In den Mittellagen meine man, eine Bratsche oder ein Cello zu hören. Nach oben hin öffne sich der Klang gewaltig. Enzenauer sagt: „Die Instrumente heute bauen sich eher auf, dieser Blüthner-Flügel hat einen direkteren Klang.“
Als die Pianistin das Instrument gekauft hätte, sei das Instrument ziemlich überarbeitungswürdig gewesen. Immerhin ist es 162 Jahre alt. „Die Hammerköpfe waren abgespielt.“ Per Hand hat der Klavierbauer Paul McNulty die neuen Hammerfilze aufgezogen. Das sei heutzutage nicht mehr üblich. Diese traditionalle Bearbeitungsweise sei der Künstlerin ebenfalls wichtig gewesen, so Enzenauer, der am Sonntag als Veranstalter und Konzerttechniker fungiert.
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Beatles spielten auf Blüthner-Flügel
Im Mai 2021 hatte Enzenauer das Pianohaus übernommen und sich seitdem um viele Instrumente gekümmert. „Die Zusammenarbeit mit Frau Arnold ist und bleibt jedoch eine ganz besondere, da ich zum einen selber für die Firma Blüthner über vier Jahre gearbeitet habe und zum anderen die Kunst des Klavierbauers und Handwerkers bei diesem Projekt unter Beweis stellen konnte“, sagt er.
Die Julius-Blüthner-Pianofortefabrik gibt es seit 1853 und sitzt in Leipzig. Besonders an den Instrumenten ist die nur bei Blüthner existierende Patentmechanik, schreibt Sheila Arnold selbst über ihren Flügel: „Diese erlaubt eine besonders direkte Verbindung zwischen Anschlagspunkt und Saite.“ Unter anderem hatte Paul McCartney die Songs „Let it be“ und „The long and winding road“ auf einem Blüthner-Flügel eingespielt.