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Inklusive LesungFabeln erwachen in Leverkusen zum Leben

Lesezeit 3 Minuten
Menschen auf einer Bühne.

Anke (r.) und Linnea Heitmeier lesen gemeinsam, Amanda Wysocka (l.) übersetzt live in Gebärdensprache.

Für sein Märchenbuch hat der Verein „Inklusion hier und jetzt“ bereits den deutschen Lesepreis gewonnen, jetzt präsentiert er ein Fabelbuch.

Das „Café Aktiv“ in der Schlebuscher Innenstadt ist bevölkert von Tieren: Hahn und Esel, Zebra und Maus, Flamingo und Löwe stehen in großen bunten Pappaufstellern zwischen den Stuhlreihen und auf der Bühne. Sie alle haben eins gemeinsam: Sie sind gedruckt, alleine aus Hand- und Fußabdrücken von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung. 

Lesung.

Bilder aus dem Buch schmücken das Café und werden später um ihre Botschaften ergänzt.

Die kreative Bildgestaltung ist das Markenzeichen des Leverkusener Vereins „Inklusion hier und jetzt“, der für sein Märchenbuch „Einfach Märchenhaft“ bereits den deutschen Lesepreis erhalten hat. Nun ist im gleichen Stil das Buch: „Einfach fabelhaft“ erschienen – wie der Name verrät, mit 16 klassischen Fabeln, neu erzählt.

QR-Code führt zu Video

Auch hierbei handelt es sich um mehr als ein Buch: Schon das dicke Druckwerk zeichnet sich durch einfache Sprache und weiße Schrift auf schwarzem Hintergrund aus. So können die Geschichten auch von Menschen mit geistiger Behinderung gut verstanden und von Menschen mit eingeschränkter Sicht gelesen werden. Doch ein QR-Code am Anfang führt noch weiter: Zu einem Video in dem die Geschichte vorgelesen und in Gebärdensprache übersetzt wird. 

Wichtig ist Initiatorin Anke Heitmeier dabei aber, dass die Geschichten dabei schön, spannend und witzig bleiben und somit auch von Kindern ohne Einschränkungen gerne gelesen und gehört werden. Dass das gelungen ist, präsentiert sie mit ihrer Tochter Linnea Heitmeier und Gebärdendolmetscherin Amanda Wysocka bei einer äußerst interaktiven Lesung im Rahmen von „Lev liest".

Buchseite

Zu Beginn einer jeden Geschichte führt ein QR-Code zur gelesenen Variante

Die Besucher in Schlebusch bekommen nicht nur die Geschichten vorgelesen und teilweise mit den Pappaufstellern nachgespielt, sie werden auch gebraucht, um Sahne so lange zu schütteln, bis Butter daraus geworden ist. Denn jede Fabel hat natürlich eine Moral, wie die von den zwei Fröschen, die in einen Sahnetopf gefallen sind. Einer gibt auf und stirbt, der andere strampelt so lange, bis die Sahne zu Butter geworden ist und er aus dem Topf steigen kann. „Gib niemals auf“, ist die fett gedruckte Botschaft am Ende der Geschichte.

Beeindruckt sind die Besucher nicht nur von der liebevollen Gestaltung des Nachmittags, an dem Briefe, Sticker und Kartenspiele verteilt werden, sondern auch von der Live-Übersetzung in Gebärdensprache. So manch hörender Zuschauer lacht kurz auf, wenn er erkennt, wie zum Beispiel die Giraffe mit langem Hals dargestellt wird. Und alle gehen um einige Lektionen reicher nach Hause.


„Einfach sagenhaft“ heißt das neue Buchprojekt des Vereins „Inklusion hier und jetzt“. Auch hierfür werden wieder bunte Bilder mit Händen und Füßen gedruckt. Dazu sind alle jungen Menschen zwischen sechs und 25 Jahren mit und ohne Behinderung eingeladen. Gedruckt wird an vier Terminen im Gemeindezentrum der evangelischen Kirche Schlebusch. Die Termine sind: 1. Mai, 10.30 bis 12 Uhr (Motto: „Tierisch“); 3. Mai, 15 - 16.30 („Mutig"“; 10. Mai, 15 bis 16.30 Uhr ("„eldenhaft"“ und 24. Mai 15 bis 16.30 Uhr ("„pannend"“. Die Teilnahme ist kostenlos, eine vorherige Anmeldung mit Angabe des Lieblings- und eines Ausweichtermins an post@inklusion-hier-und-jetzt.de ist zwingend nötig. Weitere Informationen im Internet www.inklusion-hier-und-jetzt.de