Die Neuordnung der Kultur in Leverkusen rückt näher – und beschäftigt dieser Tage unter anderem den Opladener Geschichtsverein.
„Verwunderung“Opladener Geschichtsverein kritisiert Neuordnung der Kultur in Leverkusen
Bis zum Ende des Jahres soll die Kultur in Leverkusen neu geordnet werden. Der Plan, der seit einem entsprechenden Ratsbeschluss aus dem Frühjahr feststeht: Die bisherige „Kultur-Stadt-Lev“ (KSL) - 20 Jahre lang ein Eigenbetrieb – soll aufgelöst und ihre einzelnen Bereiche auf mehrere Dezernate verteilt werden. Ein Bereich ist dabei das geplante Institut für Stadtkultur und Stadtgeschichte. Das soll zukünftig das Stadtarchiv und die Geschichtsvereine Leverkusens umfassen.
Und letztere schlagen nun Alarm: Die Mitglieder fühlen sich in ihrer Vorbereitung der nächsten Schritte zur Neuordnung übergangen durch einen Antrag, der in der kommenden Ratssitzung am Montag, 21. August, auf der Tagesordnung steht.
In der entsprechenden Ratsvorlage, die dann zur Abstimmung vorgelegt werden soll, ist davon die Rede, dass das erwähnte Institut, zu dem die Geschichtsvereine gehören werden, dem neu zu schaffenden Fachbereich Kultur und Stadtmarketing untergeordnet werden soll. Sowohl dieser Plan als auch die Tatsache, dass er bereits in wenigen Tagen beschlossen werden soll, sorgen für Ärger. In einer Stellungnahme des Opladener Geschichtsvereins (OGV), verfasst und unterzeichnet unter anderem durch deren Vorsitzenden Michael Gutbier, ist die Rede von „Verwunderung“ und einer „vorschnellen“ Entscheidung. Aus zwei Gründen.
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Mehr Zeit zur Vorbereitung gewünscht
Erstens geht es den Mitgliedern des Geschichtsvereins darum, zukünftig nicht dem Bereich Kultur und Stadtmarketing untergeordnet zu werden – zumindest nicht „vorschnell“ und ohne eingehende Prüfung. Sie bevorzugen eine Eingliederung in das Dezernat I. Sprich: In das Dezernat, das unmittelbar dem OB als Chef der Stadtverwaltung unterstellt ist.
Zweitens – und das ist laut Stellungnahme der Hauptansatz für die Kritik – wollen sie mehr Zeit, um die Neuordnung vorzubereiten. Dafür sei – beschlossen vom Rat – am 13. Februar eine sogenannte Kommission Stadtkultur eingerichtet worden. Deren Mitglieder – angeleitet vom Vositzenden Wolfgang Hasberg, der die Stellungnahme des OGV ebenfalls unterzeichnete – sollen eigentlich ein Konzept für die Neuordnung der Kultur hinsichtlich der Geschichtsvereine und des Stadtarchivs erarbeiten. Und zwar bis zum Herbst. Diese Aufgabe, so schreiben Gutbier und Hasberg dieser Tage, im Sommer, sei eben „noch nicht abgeschlossen.“
Das nächste Treffen der Kommission sei für den 22. August geplant. Das ist der Tag nach der Ratssitzung, in der über die Zuteilung des geplanten Instituts für Stadtkultur und Stadtgeschichte nun bereits entschieden werden soll. In der Stellungnahme heißt es dazu zwar: „Die Notwendigkeit eines zeitnahen Beschlusses zur verwaltungsinternen Neuordnung im Bereich der Kultur kann der OGV [...] sehr gut nachvollziehen.“ Aber die Arbeit der Kommission werde dadurch eben auch „ad absurdum“ geführt. Und die sei wichtig, da sie darauf abziele, Wege zu erarbeiten, durch die in Zukunft „die Effizienz der stadtkulturellen und stadtgeschichtlichen Arbeit in Leverkusen“ gesteigert werden könne.
Soll heißen: Die Einrichtung eines Institutes für Stadtkultur und Stadtgeschichte sei mit Bedacht und Umsicht umzusetzen. Schließlich würde es Leverkusen etwas Einzigartiges bescheren. Etwas, das „sich von ähnlichen Institutionen in anderen Städten abhebt, als eine Grundfeste für die Zusammenarbeit von Stadtverwaltung und zivilgesellschaftlichen Initiativen – etwa in den Geschichtsvereinen“.
Die Stellungnahme möchten Gutbier und Hasberg auch gleich als Bürgerantrag verstanden wissen, der am kommenden Montag im Rat auf den Tisch kommt. Eine Stellungnahme seitens der Verwaltung gab es am Donnerstag zu diesem Thema nicht.