Am Sonntag feierte das Tierschutzzentrum Sommerfest. Tierheimleiter Gerd Kortschlag präsentierte dort auch die neue Tierarztpraxis.
Erweiterungsbau fertigDas Tierheim Leverkusen präsentiert seine neuen Praxisräume
In einem Swimmingpool schwimmt ein Wasserball, auf Kleiderbügeln hängen kleine Westen und Strickpullover. Aber all diese Angebote sind an diesem Sonntag ausnahmslos für die vierbeinigen Besucher auf dem Sommerfest des Leverkusener Tierschutzzentrums reserviert. Bei sonnigen 30 Grad tummeln sich einige Hunde und ihre Frauchen und Herrchen vor dem Tierheim, um sich von den Angeboten zu überzeugen.
Hier kann man sich über Tierbestattungsmöglichkeiten informieren oder eine Krankenversicherung für sein Haustier abschließen. Daniel Stadelbacher von der Gothaer-Versicherung freut sich, das Sommerfest mit einem Stand unterstützen zu können. „Tierheime sind enorm wichtig, ohne sie würde viel Elend auf der Straße herumlaufen“, sagt er. Außerdem gibt es einen Trödel, auf dem Hundegeschirr, Leinen, Boxen und Bettchen verkauft werden, die Spenden kommen dem Tierheim zugute. Stoffhüllen für den internationalen Impfausweis und Spielzeug – selbstverständlich für die Tiere – haben Mitglieder des Tierschutzvereins selbstgenäht.
Das Tierheim möchte mit seinem Sommerfest vor allem mit Vorurteilen aufräumen. „Viele haben immer noch Hemmungen, ins Tierheim zu gehen, weil sie denken: ‚Da sind nur arme, leidende Wesen‘“, sagt Dr. Alexander Fluck. Die Tierärztin ist Vorstandsmitglied im Tierschutzverein. Außerdem sollen sich potenzielle Besitzer und die Heimtiere hier schon einmal beschnuppern und kennenlernen können. Einige Leverkusenerinnen und Leverkusener, die in den vergangenen Jahren einen Vierbeiner aus dem Tierheim adoptiert hatten, freuen sich auch, dem früheren Zuhause ihrer Lieblinge einen Besuch abstatten zu können.
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„Ich habe meinen Hund vor zwei Jahren hier abgeholt. Ihn wollte niemand, weil es mit ihm nicht so leicht war“, sagt eine Leverkusenerin, die immer schon Hunde aus dem Tierheim hatte, „ich finde, dass viel zu viele Tiere in die Welt gesetzt werden“. Und so stellt Gerd Kortschlag, der Leiter des Tierheims, am Nachmittag noch einige Hunde vor, die ein Zuhause suchen. Außerdem gibt es eine Trickdog-Vorstellung, bei der die Tierheimhunde Kunststücke präsentieren.
Oberbürgermeister Uwe Richrath hält eine Begrüßungsrede und lobt die Arbeit des Tierheims. Leverkusen könne stolz auf sein Tierschutzzentrum sein. Er betont vor allem die Bedeutung der Arbeit des Vereins. „Eine Gesellschaft ist nur so stark, wie sie auch mit den Tieren umgeht“, so Richrath. Auf das Wohl der Vierbeiner ist das Tierheim gewissenhaft bedacht und so verfügt die Anlage seit April dieses Jahres über eine vergrößerte Tierarztpraxis.
In den vergangenen Jahren befanden sich der Behandlungsraum und die Krankenstation im Hauptgebäude. Der neue Behandlungsraum hat sich nun fast um das Dreifache vergrößert. Der freigewordene Platz soll umgebaut werden, um die Tiere artgerechter halten zu können. „Wir planen einen großen Vogelraum, in dem die Tiere frei fliegen können und einen Terrarien-Raum für Reptilien“, erklärt Kortschlag. In der neuen Praxis konnte das Tierschutzzentrum außerdem ein Labor, eine Apotheke, einen OP, einen Röntgenraum sowie eine Futterküche, ein Futterlager und einen Desinfektionsraum einrichten. Nach der Behandlung sollen die Tiere dann auf der Krankenstation oder in einem der vier Tierräume genesen können.
Besonders stolz ist das Tierheim auf das neue Ultraschallgerät, das ihnen Bayer 04 gespendet hat. „Dadurch ersparen wir den Tieren den anstrengenden Transport nach Köln“, freut sich Kortschlag. Den Raum, indem das Ultraschallgerät momentan steht, möchte das Tierheim zukünftig auch für Physiotherapie nutzen.
Doch die Bauarbeiten rund um das Tierschutzzentrum sind damit noch längst nicht abgeschlossen. Ab Montag soll hinter der Tierarztpraxis auf gut 2000 Quadratmeter ein Spielplatz für Hunde mit Tunneln und Hügeln entstehen – zur Freizeitbeschäftigung.