Im Juni hatten die beiden Künstler Margit Czenski und Christoph Schäfer präsentiert, was sich die Leverkusener für den Schlosspark wünschen.
„Parklabyr“Deshalb stockt es bei der Umsetzung der Wunschproduktion auf Schloss Morsbroich
Die Auswertung von 1000 Wünschen hatten die beiden Künstler Margit Czenski und Christoph Schäfer im Juni dem städtischen Kulturausschuss vorgestellt und damit eine Richtung vorgegeben, wohin es mit dem Schlosspark Morsbroich einmal gehen soll. Als Czenski dem Ausschuss dann am vergangenen Dienstag einen Überblick darüber geben sollte, was der Stand der Dinge ist, griff sie die Leverkusener Stadtverwaltung an.
Rückblick: Unter dem Projektnamen „Parklabyr“ habebn sich Czenski und Schäfer damit beschäftigt, wie der Schlosspark neugestaltet werden kann. Es gab Workshop, ein Planungslabor und Beteiligungsformate wie eben auch die Wunschproduktion. Inzwischen neu gestaltet ist die historische Wasserachse. Ansonsten hat sich noch nicht viel getan.
Und das liegt laut Czenski daran, dass die Stadtverwaltung nicht auf Anfragen der Künstler reagiere. „Wir würden die Planung vorantrieben, wissen aber nicht, was kommt und wann.“ Ein halbes Jahr warte man auf die Beantwortung von E-Mails. Und man müsse doch den Leuten, die sich beteiligt hätten, mal etwas zeigen.
Alles zum Thema Schloss Morsbroich
- Grafiketage Morsbroich Diese Kunst kann man wirklich fast anfassen
- „Mühlensommer“ Martina Bogdahn feiert literarisches Debüt im Morsbroicher Spiegelsaal
- Morsbroicher Kunsttage Ein Rundgang in Leverkusen „gegen den Himmel“
- Kultur in Leverkusen Museum lädt ein zu Morsbroicher Kunsttagen
- Ausstellung im Museum Morsbroich Der Himmel gehört wieder uns allen
- Mit Bildergalerie Ein Streifzug durch die 20. Leverkusener Kunstnacht
- „atmoon“ Förderpreisgewinnerin stellt in Leverkusen Kunst mit meditativem Effekt aus
Leverkusen: Stadtverwaltung widerspricht
Arthur Horváth, Leiter der städtischen Kulturabteilung, wollte sich dazu im öffentlichen Teil der Sitzung nicht äußern, widerspricht der Darstellung der Künstlerin aber auf Anfrage des „Leverkusener Anzeiger“. „Das entspricht nicht der Wahrheit“, sagt er. Nach der Präsentation im Juni habe man den Künstlern mitgeteilt, dass sie bei Bedarf für erste Arbeiten Hilfe vom städtischen Grünflächenamt bekommen würden. Um einen Landschaftsarchitekten damit zu beauftragen, wie es sich die „Parklabyr“-Macher wünschen, brauche man erst einmal ein Angebot von einem solchen. Auch das habe die Verwaltung mitgeteilt, es liege allerdings bis heute kein Angebot vor.
Eine Zusage in Höhe von 5000 Euro, je für 2024 und 2025, habe für einen Landschaftsarchitekten bekommen, sagte Czenski. Das wird allerdings wohl bei Weitem nicht ausreichen, wenn man die gesamte Größe des Projekts betrachtet. Christian Heider, Mitarbeiter der Stadtverwaltung, gab im Ausschuss einen Überblick über die Finanzen bei der Umgestaltung des Parks: Rund 1,9 Millionen Euro hatte der Rat dafür bereitgestellt. Hinzu kommt eine Förderung, die eigentlich mal für das inzwischen beerdigte Projekt „PoLa“ (Poetische Landschaften) im Park zugesagt war, in Höhe von 1.080.000 Euro.
Diese Summe würde auch für das aktuelle, 2022 vorgestellt Konzept zur Verfügung stehen. Allerdings nur, wenn die dafür vorgesehenen Maßnahmen in diesem Jahr noch umgesetzt würden. 168.000 Euro von dieser Förderung habe man inzwischen bereits abgerufen, sagte Heider. Im aktuellen Haushalt stehen weitere 760.000 Euro, die man prognostiziere. Die kann die Stadt gegen entsprechende Nachweise abrufen, aber erst einmal müssen sie im Haushalt eingebracht sein.
Die komplette Fördersumme von 1.080.000 Euro werde, Stand jetzt, wohl nicht abgerufen. Mit den 1,9 Millionen und den 168.000 plus 760.000 Euro kommt man also auf ein Gesamtbudget von etwas mehr als 2,7 Millionen Euro.