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Wissings AutobahnpläneOB Richrath sieht schnelleren Mega-Ausbau von A1 und A3 als Affront gegen Leverkusen

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Autobahnkreuz leverkusen, A1, A3

Der Ausbau des Autobahnkreuzes Leverkusen und die Erweiterung der A 3 soll laut Plänen von Bundesverkehrsminister Volker Wissing schneller umgesetzt werden.

Die Ausbauvarianten der A1 und A3 in Leverkusen sorgen für viel Protest in Leverkusen. Ein beschleunigtes Verfahren lehnen OB Uwe Richrath und die Grünen-Abgeordnete Nyke Slawik ab.

Der Plan von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), auch den Ausbau der Leverkusener Autobahnen zu beschleunigen, stößt bei Oberbürgermeister Uwe Richrath (SPD) auf entschiedene Ablehnung. Der OB reagierte am Mittwochabend, „mit Unverständnis“ auf den Vorstoß. Die Absicht, „mit einer Art Freifahrtschein, den die Landesregierung dem Bund erteilen soll, den Ausbau auch von A1 und A3 voranzutreiben, ist ein erneuter Affront gegen die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt“, so Richrath.

Die im vorigen Dezember in Berlin beschlossenen Ausbauvarianten, die der Stadt eine gut doppelt so breite Stelzenkonstruktion für die A1 zwischen Rheinbrücke und Leverkusener Kreuz sowie eine noch deutlich breitere, oberirdische A3 bringen, zeigten „eine große Ignoranz seitens des Bundes gegenüber den Bedenken der Stadt Leverkusen. Gerade der geplante Ausbau der A1 in Hochlage führt zu einer noch härteren Zerschneidung der Stadt als bisher“, kritisiert der OB.

Uwe Richrath fordert Prüfung des A1- und A3-Ausbaus

Die Megastelze werde „Lebensstrukturen zerstören. Sie wird eine zukunftsfähige Stadtentwicklung verhindern, die Raum für Menschen gibt“. Der enorme Flächenfraß durch den oberirdischen Ausbau werde „in geradezu unverantwortlicher Weise weitere rare Flächen im Ballungsraum vernichten“, so Richrath am Mittwoch.

Während des Baus werde die Bevölkerung an der hochverdichteten Rheinschiene „einer zusätzlichen extremen Belastung ausgesetzt“. Im Bundesverkehrsministerium müsse „endlich begriffen werden, dass Städte zum Leben da sind und nicht um Autobahnen durch sie zu führen“. Der Industriestandort könne auch anders gesichert und attraktiv gehalten werden.

Auch Landesverkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) fordere eine Neuplanung in Leverkusen, unterstreicht Richrath. Daher appelliere er eindringlich an die Landesregierung, „nicht den Bedingungen des Bundes zum beschleunigten Ausbau in der vorliegenden Form zuzustimmen“, so Leverkusens OB. „Vielmehr müssen die Projekte, wie Minister Krischer Ende Oktober zugesagt hat, einer erneuten Prüfung unterzogen werden.“

Slawik fordert Hilfe aus der CDU

Genau darauf bezieht sich auch Nyke Slawik. Die Bundestagsabgeordnete der Grünen aus Leverkusen forderte am Donnerstag nicht nur Widerstand von ihrem Parteifreund Oliver Krischer, sondern auch von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) – und von dessen Parteifreund Rüdiger Scholz. Leverkusens einziger Vertreter im Landtag sollte „hier unbedingt um Klarstellung bitten“, so Slawik.

Landesregierung und Landtag müssten Wissing klarmachen, dass eine Meldung an den Bund, die Autobahnprojekte in Leverkusen zu beschleunigen, nicht in Frage kommt. Denn das hätte zur Folge, „dass ziemlich bald in der besonders umstrittenen Höhenlage ausgebaut werden könnte. Das will niemand in Leverkusen!“