Die Zentrale am Overfeldweg steht leer. Wie ein Neubau in Bürrig aussehen soll, ist noch ungewiss.
UmzugWarum die Energieversorgung Leverkusen ihr Haus aufgegeben hat
Der Bau stammt aus den Sechzigern. Doch er gilt inzwischen als nicht mehr sanierungsfähig. Und steht seit Frühjahr leer. Die Zentrale der Energieversorgung Leverkusen ist schon seit einem halben Jahrzehnt ein Sorgenkind. Vor fünf Jahren sei festgestellt worden, dass der Bau am Overfeldweg 23 „langfristig das Ende seiner Lebenszeit erreichen wird und eine Modernisierung nicht wirtschaftlich ist“, sagt Unternehmenssprecher Stefan Kreidewolf auf Anfrage.
Aber mit einem Neubau wird es so schnell nichts. Zuletzt habe die Energiepreis-Krise Fragen aufgeworfen, so der Sprecher. Mit Blick auf die extrem gestiegenen Beschaffungskosten habe man das teure Neubau-Projekt „vorsorglich zurückgestellt“. Davor war es die Corona-Pandemie und mit ihr der zumindest zeitweise Auszug vieler EVL-Beschäftigter aus den Büros. Das habe grundsätzliche Fragen aufgeworfen – vor allem, wie groß eine neue Unternehmenszentrale denn überhaupt sein muss.
„Reparaturen nicht mehr möglich“
Am akuten Problem änderte das nichts. Also habe man das Bürogebäude in Bürrig im Frühjahr freigezogen, „da die Gebäudeinfrastruktur zu marode vor dem anstehenden Sommer war und Reparaturen nicht mehr möglich waren“, ergänzte der Sprecher.
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Unterdessen ist die Verwaltung des Versorgers nach Wiesdorf umgezogen. Im Gebäude der Pronova-BKK war genügend Platz. Denn in der Betriebskrankenkasse wurde recht schnell nach dem Einzug im Frühjahr 2018 klar, dass der Neubau nicht komplett gebraucht wird. Längst nicht alle der 640 Beschäftigten der Versicherung sind dauernd in ihrem Büro am Horst-Henning-Platz. Das hat sich während und nach der Corona-Pandemie auch bei der Pronova gezeigt. Daraufhin wurde rund ein Drittel der 12.900 Quadratmeter Nutzfläche zur Vermietung angeboten.
Bei der EVL ist die Planung eines Neubaus natürlich nicht vom Tisch. Wiesdorf soll nicht auf Dauer Sitz der Verwaltung bleiben, betont Sprecher Kreidewolf: „Aktuell arbeiten wir weiterhin ergebnisoffen an einer Lösung zur Konzentration aller Mitarbeiter am Standort Overfeldweg.“
Klar sei aber, dass „wir in einer sich verändernden Arbeitswelt auch für uns festgestellt haben, dass wir aktuell und in Zukunft weniger Büro-Arbeitsplätze benötigen werden, als noch vor wenigen Jahren und als wir Mitarbeiter haben.“ Deshalb befassen sich die Planer bei der EVL mit Themen wie Desksharing. Das heißt: Nicht jeder und jede haben noch einen eigenen Schreibtisch im Büro. Auch die fortschreitende Digitalisierung werde einen Einfluss auf die Frage haben, „wie viele Arbeitsplätze in welcher Form wir vorhalten müssen“, so Kreidewolf.
Bis ein Konzept steht und ein Neubau in Bürrig errichtet ist, bleibt die EVL Mieter der Pronova an der Südkante Wiesdorfs.