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Leverkusener BrückeLkw-Fahrern drohen hohe Bußgelder und Führerscheinentzug

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Endstation Industriestraße: Die Auffahrt zur A 1 ist zu.

Leverkusen – Lastwagenfahrer, die trotz des Verbots mit einem zu schweren Lkw über die Leverkusener Rheinbrücke fahren, müssen ab sofort tiefer in die Tasche greifen. Ein Verstoß gegen das Durchfahrtsverbot an den Sperranlagen rund um die Zufahrten zur maroden Brücke wird zukünftig mit 500 Euro geahndet. Zusätzlich wird ein Fahrverbot von zwei Monaten verhängt.

Das NRW-Landeskabinett hatte schon seit langem höhere Geldbußen für Lastwagenfahrer, die vorsätzlich über marode Brücken mit Gewichtsbeschränkung fahren, gefordert. Im Oktober fand die Forderung aus NRW auch im Bundesrat große Unterstützung. Der Bußgeld-Katalog wurde nun entsprechend angepasst.

Mit der neuen Verordnung wurde die ursprünglich geforderte Geldbuße über 1000 Euro zwar deutlich unterboten, dennoch ist die Regelung ein großer Sprung in die gewünschte Richtung. Bislang mussten sündige Lkw-Fahrer nämlich bloß 75 Euro berappen.

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Lkw-Fahrer ignorieren Fahrverbote

Der ehemalige Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hatte im Vorfeld das Fahrverhalten vieler Lkw-Fahrer scharf kritisiert. Demnach würden die Lkw-Durchfahrtsverbote „zum Schutze der Infrastruktur in erheblichem Umfang nicht beachtet“, sagte Dobrindt in einem Interview mit der „Saabrücker Zeitung“. Als Beispiel nannte Dobrindt die Leverkusener Rheinbrücke. Allein „bis zu 1.000 Lkw-Fahrer täglich“ widersetzten sich dem geltenden Verbot. Eine Vielzahl von ähnlichen Fällen gebe es im gesamten Bundesgebiet. Das Ministerium hofft, mit dem „erheblich heraufgesetzten Bußgeld“ die Zahl der vorschriftswidrigen Lkw-Überfahrten „bis nahe Null zu reduzieren“.

Vor der Sperrung für den Schwerverkehr überquerten an dieser Stelle täglich rund 20.000 Lkw den Rhein. Für die Schäden am Bauwerk ist eindeutig die übermäßige Belastung mit schwerem Lkw-Verkehr ursächlich, so Gutachten. Weitere Schädigungen könnten zur sofortigen und endgültigen Sperrung der Brücke für den gesamten Fahrzeugverkehr führen. „Eine Komplettsperrung auch für die täglich über 100.000 Pkw auf der Brücke müssen wir unbedingt verhindern“, so der ehemalige NRW-Verkehrsminister Michael Groschek.