Zunächst nur provisorisch über den Sommer führt Silvio Gallo das „Il Castello“ neben dem Schloss Morsbroich.
Leverkusener SchmuckstückEndlich wieder Leben in der Schlossgastronomie
Silvio Gallo hat sein persönliches Paradies gefunden. „Das hier ist das schönste, was Leverkusen zu bieten hat“, sagt der Gastronom mit Blick auf das Schloss Morsbroich und die Parkanlage.
1999 hat Gallo das italienische Restaurant „Mille Lire“ in Wiesdorf gegründet, war nicht nur Inhaber, sondern Gesicht und Herz der Pizzeria am Friedrich-Ebert-Platz. Noch heute hängt sein Porträt groß auf Leinwand im Gastraum, obwohl das Restaurant schon seit 2020 von Igor Milosevic erfolgreich fortgeführt wird. Gallo zog es nach Opladen: Mit seinem Geschäftspartner Mevludin Dzeladini gründete er das „Gallodini“ in der neuen Bahnstadt. Ein restaurierter Bau des Ausbesserungswerks, in dem der Arbeitgeberverband Rhein-Wupper residiert und ein weiteres Unternehmen. Großer Gastraum, riesiger Biergarten, mehrere Veranstaltungssäle: „Das ist auch spannend. Aber ich habe gemerkt, dass ich eher der Typ für etwas Persönliches bin“, sagt Gallo jetzt.
Mehr Gastgeber als Verwalter
„Es ist mein Wunsch und Traum, wieder wirklich da zu sein“, sagt der Gastronom. Für seine Gäste, nicht für die Verwaltung einer großen Immobilie. Und das am liebsten als Betreiber der Schlossgastronomie in den Remisen von Morsbroich. Seit einigen Wochen bewirtschaftet er hier das „Il Castello“, eine kleine Café- und Snackbar.
Alles zum Thema Schloss Morsbroich
- Grafiketage Morsbroich Diese Kunst kann man wirklich fast anfassen
- „Mühlensommer“ Martina Bogdahn feiert literarisches Debüt im Morsbroicher Spiegelsaal
- Morsbroicher Kunsttage Ein Rundgang in Leverkusen „gegen den Himmel“
- Kultur in Leverkusen Museum lädt ein zu Morsbroicher Kunsttagen
- Ausstellung im Museum Morsbroich Der Himmel gehört wieder uns allen
- Mit Bildergalerie Ein Streifzug durch die 20. Leverkusener Kunstnacht
- „atmoon“ Förderpreisgewinnerin stellt in Leverkusen Kunst mit meditativem Effekt aus
Wie ist es dazu gekommen, nachdem das Restaurant in den Remisen seit Jahren leer steht und eigentlich auch nicht vermietet werden sollte, bis ein Gesamtkonzept mit dem Schloss und Museum erarbeitet wurde? „Der Wunsch nach einem kleinen gastronomischen Angebot zum Übergang war da“, erzählt Gallo. Man habe ihn gefragt, ob er nicht einen Kaffeewagen aufstellen wolle. Über einen solchen verfügt er aber nicht, ist dann mit den Verantwortlichen überein gekommen, einen kleinen Container aufzustellen, aus dem er Getränke und Snacks servieren kann. Das wiederum stellte sich aus bau- und umweltrechtlicher Sicht als zu schwierig heraus.
„Dann habe ich für die Sommermonate den Barbereich und die Außenfläche des Restaurants zur Verfügung gestellt bekommen. Aber unter der Bedingung, nur ein Sortiment wie aus dem angedachten Container anzubieten, keinen richtigen Restaurantbetrieb“, erzählt Gallo. Die Küche darf er nicht nutzen, denn der neue Betreiber des Restaurants muss per öffentlicher Ausschreibung gesucht werden, das soll Ende des Jahres geschehen.
Daran wird Gallo sich natürlich beteiligen. „Es ist mein Traum, zum Jahreswechsel hier ein vollwertiges Restaurant zu eröffnen.“ Einen „schönen Italiener“ mit persönlicher Note, „eben das, was ich kann.“ Den Sommerbetrieb sieht er als „fünfmonatige Kennenlernzeit“. Sehen, welche Menschen hier verkehren, welche Produkte gefragt sind, wie der Bedarf bei Veranstaltungen im Park und Trauungen im Schloss ist, wie die Zusammenarbeit mit Schloss- und Museumsverantwortlichen funktioniert.
Fünf Damen, die sich mit ihrer Malergruppe jeden Donnerstag im Gartensaal treffen, sind glücklich über die neue Möglichkeit. „Wenn es regnet, trinken wir unseren Kaffee im Schloss, aber bei schönem Wetter sitzen wir gerne hier draußen“, sagen sie. Ganz entspannt in Klapp-Liegestühlen, bei Latte Macchiato und selbst mitgebrachten Keksen.
Il Castello in den Remisen des Schloss Morsbroich ist derzeit Dienstag bis Sonntag von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Bei schönem Wetter und gutem Besuch auch mal länger. Es gibt Cappuccino für drei Euro, Aperol Spritz für sechs Euro, verschiedene Panini und Pinse für acht bis zehn Euro.