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Museum MorsbroichHier lernen Leverkusener Jugendliche die Herstellung eigener Farben

Lesezeit 2 Minuten

Farbe mal selber machen: Selina Endres, Nike Vinkelau und Angela Zerfaß arbeiten im „Farblabor“ des Museums.

Leverkusen – Farbe kaufen kann jeder Mensch. Tuben gibt es in jedem Bastel- oder Malgeschäft. Einkaufen, aufdrehen, Pinsel greifen, loslegen – simpler geht es nicht. Ulrich Bornewasser aber ist das nicht genug. Es ist nicht hundertprozentig authentisch. „Künstlerinnen oder Künstler“, sagt er, „würden niemals Farbe kaufen. Sie stellen sie selber her.“ Weil sie nämlich Farbtöne nach eigenen Vorstellungen erzeugen wollten.

Und dieses ungeschriebene Gesetz, dachte er sich, sollte man auch dem Malnachwuchs beibringen. Weshalb Ulrich Bornewasser an diesem Tag im Museum Morsbroich über Farben spricht und einer Gruppe von Jugendlichen zeigt, wie sie das mit der eigenen Farbherstellung hinbekommen.

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Idee aus dem Nachbarschaftsbüro

Ulrich Bornewasser ist Leiter des Nachbarschaftsbüros des Chemparks, das in vielen Sparten den Kontakt zwischen der Bürgerschaft sowie der Chemieindustrie in der Stadt herstellt. Und er fand für seine Idee nun gewichtige Unterstützung: den Kunstverein Leverkusen. Und vor allem die Kunstvermittlung des Museums. Die wird geleitet von Lucia Riemenschnitter und spricht Kinder und Jugendliche an.

Lucia Riemenschnitter und ihr Team, zu dem auch Angela Zerfaß gehört, wollen dem Nachwuchs die Kunst in jeder Form nahebringen. Und weil das für sie nicht nur Beruf, sondern auch Herzensangelegenheit ist, war sie von Ulrich Bornewassers Vorschlag, ein so genanntes Farblabor in ihren Räumen in den Remisen des Schlosses einzurichten, auch sofort angetan.

Farbstoffklumpen und Eiweiß

Zur Premiere sitzen nun gut 20 Schülerinnen und Schüler des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums an großen Tischen und stellen Farbe her. Sie zerkleinern mit dem Mörser Farbstoffklumpen. Selina Endres und Nike Vinkelau trennen Eigelb von Eiweiß. Und am Ende werden alle Zutaten mit Leinöl- und Dammarfirnis – ein Anstrichmittel sowie ein Weichharz – gemischt zu Farbe. Genauer: Eitempera-Farbe.

„Demnächst bieten wir das regelmäßig an“, sagt Lucia Riemenschnitter – und hat bereits eine glühende Anhängerin gefunden, mindestens: Eigentlich, sagt Selina Endres, möge sie Chemie – und das hier habe ja durchaus damit zu tun – nicht so sehr. „Aber das hier ist wirklich interessant und macht Spaß!“

Informationen zu weiteren Terminen des Farblabors gibt es unter ☎ 0214/ 406 45 18 sowie im Internet.

www.museum-morsbroich.de