Die für Juli geplante Eröffnung des Apartment-Hauses in dem historischen Gebäude rückt in weitere Ferne.
Neue Bahnstadt OpladenKesselhaus-Entwickler 4bricks ist insolvent
Ursprünglich sollte der Umbau des Baudenkmals in der Neuen Bahnstadt Opladen bis Herbst 2021 erledigt sein. Doch ein Investor-Wechsel, Pandemie und Lieferprobleme führten zu einer Serie von Verzögerungen. Seit dem Sommer 2022 liegt die abgesicherte Baustelle bereits still. Nun hat der Essener Immobilienentwickler 4bricks, der das Projekt betreibt, Insolvenz beantragt.
Auf ihrer Internetseite hat das Essener Unternehmen, das seit einiger Zeit auch größere Bauvorhaben in Essen-Rüttenscheid und in Fürth ankündigt, veröffentlicht, dass das Amtsgericht Essen die vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet und einen Rechtsanwalt beauftragt hat. Die 4bricks GmbH ist die Holdinggesellschaft der 4bricks-Gruppe, welche aus der insolventen Holdinggesellschaft sowie sieben operativ tätigen Objektgesellschaften in Deutschland besteht. Diese Objektgesellschaften, darunter die Kesselhaus Opladen GmbH, seien von dem beantragten Verfahren nicht unmittelbar betroffen.
Was auch Vera Göß, die für Opladen verantwortliche Projektleiterin, auf Anfrage unterstreicht, die zugleich darauf verweist, dass es gleichwohl indirekte Auswirkungen des Insolvenzverfahrens gibt, die einen Baufortschritt in Leverkusen weiter verzögern werden: „Das Verfahren bremst leider alle Vorhaben, auch wenn wir intensiv versuchen, wieder auf Spur zu kommen und Dampf auf die Baustelle zu bringen.“ Bis auf eine kleine Gewerbeeinheit sei das Elf-Millionen-Euro-Projekt bereits komplett vermietet.
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„Aufgrund der zuletzt drastischen Entwicklungen des Immobilienmarktes in Folge der Ukraine-Krise, der Zinsentwicklung und gestiegener Baukosten, die vor allem auch den Immobilieninvestmentmarkt stark betroffen haben, stand und steht die 4bricks-Gruppe vor sehr großen Herausforderungen, die insbesondere begonnene Verkaufsprozesse stark verzögert haben“, heißt es in der Veröffentlichung des Unternehmens.
„Wir haben unmittelbar nach der Beschlussfassung des Insolvenzgerichts vor Ort mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter gesprochen, geben diesem einen umfassenden Überblick über die komplexe Situation und arbeiten mit aller Kraft an einer Stabilisierung der Lage. Zudem werden wir gemeinsam schnellstmöglich nach Lösungen suchen, damit für die 4bricks GmbH und die Unternehmensgruppe eine Zukunftslösung gefunden werden kann“, so Geschäftsführer Guido Schürken. Bisher hätten die Liquiditätsschwierigkeiten nicht gelöst werden können. „Wir sind in Kontakt mit unseren Gläubigern und werden diese laufend über die Entwicklungen informieren.“
Zurzeit bewirbt das Kölner Unternehmen „ipartment“, das an gegenwärtig acht Standorten in Deutschland sowie in Zürich in der Schweiz Apartment-Häuser mit Rundum-Service für in erster Linie anspruchsvolle Geschäftsleute betreibt, seinen künftigen Standort Leverkusen auf seiner Website noch mit einem Hinweis auf dessen Eröffnung im Juli 2023. Ursprünglich war eine Eröffnung im Herbst 2021 geplant gewesen. 32 hochmoderne Apartments für Geschäftsleute sollen in verkehrsgünstiger Lage angeboten werden. Für 2023 erscheint dies nicht mehr als realistisch.
Bisher waren alle Verzögerungen mit der Besonderheit des einzigartigen Baus, zahlreichen Sonderanfertigungen für Bauelemente und gestörten Lieferketten entschuldigt worden. Während unmittelbar daneben die Großbaustelle der Cube Real Estate nur so brummt, herrscht am Kesselhaus seit dem vorigen Sommer Stille. Und die wird wohl noch eine Weile andauern.