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Neue BroschüreDrei Leverkusener Gärten im europäischen Netzwerk

Lesezeit 3 Minuten
Drei Menschen im Neulandpark

Roswitha Arnold, Thomas Helfrich und Ulrich Hammer mit der Broschüre und Plakette des europäischen Gartennetzwerks

Bereits seit einigen Jahren sind der Neulandpark, der Carl-Duisberg-Park und der Japanische Garten auf der Liste des „European Garden Heritage Network“, nun gibt es eine neue Broschüre.

Mit drei Gärten ist Leverkusen in der neuen Auflage der LVR-Broschüre „Parks und Gärten im Rheinland“ des europäischen Gartennetzwerkes vertreten. „Das ist schon sehr gut, aber es gibt auch noch Luft nach oben“, sagt Roswitha Arnold. Denn mit fünf bereits gelisteten und einem sechsten im Antragsverfahren haben die meisten aufgeführten Gärten im Rheinland nicht etwa Köln oder Düsseldorf, bei denen man aufgrund von Größe und Bedeutung in Leverkusen lässig mit den Schultern zucken könnte. Nein, es ist Wuppertal.

Luftbild Leverkusen Neulandpark Foto: Ralf Krieger

Grüne Verbindung zwischen City und Rhein: Der Neulandpark aus der Luft.

Die Leverkusener Ratsfrau der Grünen ist auch stellvertretende Vorsitzende des europäischen Gartennetzwerkes und kennt sich als solche mit der Materie aus. „Gerade in der letzten Zeit hat sich der enorme Wert von Grünanlagen in der Stadt gezeigt“, sagt Arnold. „Sowohl aus klimatischer, als auch aus städtebaulicher Sicht.“ Deswegen ist sie stolz, dass der Neulandpark bereits seit 2010 und der Carl-Duisberg-Park sowie der Japanische Garten seit 2017 auf der Liste des „European Garden Heritage Network“ stehen, wie das Netzwerk international heißt.

Der Neulandpark ist heute kein Park zum Angucken mehr, sondern ein Park der Bewegung
Ulrich Hammer, Stadtgrün

Vor allem beim Neulandpark sei es nicht einfach gewesen, die Jury zu überzeugen. „Bei Landesgartenschauen sind sie generell zurückhaltend“, weiß Arnold. Das liege daran, dass nach den prächtigen Schauen häufig viel zurückgebaut werde. „In Leverkusen hat sie überzeugt, dass der Park die Wiesdorfer City nachhaltig mit dem Rheinufer verbindet. Er ist ein Identifikationsfaktor für Leverkusen geworden.“

Alles zum Thema Landschaftsverband Rheinland

„Der Neulandpark ist heute kein Park zum Angucken mehr, sondern ein Park der Bewegung“, sagt Ulrich Hammer, Leiter Stadtgrün. Es gehe rauf und runter, gebe an vielen Ecken die Möglichkeit zu spielen, Sport zu treiben oder zu entspannen. „Wir bekommen von vielen zu hören: Der Neulandpark ist cool“, sagt Hammer. Und das sei das größte Kompliment für einen innerstädtischen Park. Auch Arnold, die auch ein Herz für englische Gärten und traditionelle Gartenkunst hat, ist in den letzten Jahren nach eigenen Angaben immer mehr zu einer Freundin von „radikalen Landschaften“ geworden. Von Gärten, „die zu neuen Nutzungen und zum Nachdenken anregen.“

Eingangstor  Japanischer Garten

Das Eingangstor zum japanischen Garten

Dass der japanische Garten Leverkusen zu größten Teilen auf Kölner Stadtgebiet liegt und zu kleineren Teilen tatsächlich aus originär japanischer Gestaltung besteht, weiß Thomas Helfrich, Leiter der Bayer-Kultur: „Es ist ein asiatischer Garten nach europäischer Lesart.“ Dennoch: Es ist der japanische Garten Leverkusen und als solcher ein Publikumsmagnet, genau wie der Carl-Duisberg-Park, in den er eingebettet ist. Und das schon lange nicht mehr nur für Werksarbeiter in der Mittagspause. Aber auch. „Wenn ich in der Kantine zu Mittag esse, dann ist danach der Spaziergang durch den Carl-Duisberg-Park obligatorisch“, sagt Helfrich. Genauso schön sei aber, wenn am Wochenende Familie zum Ballspielen und Picknicken und Hochzeitspaare zum Fotoshooting hierherkommen.

Gartenkunst und Tradition, aber auch öffentliche Zugänglichkeit und der Pflegezustand der Parkanlagen seien wichtige Faktoren für die Aufnahme in das Gartennetzwerk, betont Arnold. Und hofft, bald weitere Leverkusener Grünanlagen in diesen Zustand zu versetzen. Und ein wenig auf Wuppertal aufzuholen.


31 Parks im Rheinland

In der Broschüre „Parks und Gärten im Rheinland“ sind 31 Parks im Rheinland bis kurz hinter der niederländischen Grenze aufgeführt – jeweils auf Deutsch, Englisch und Französisch. Auch auf der Seite des Netzwerkes im Internet gibt es ausführliche Informationen und Vorschläge für Touren. Träger des Netzwerkes ist die Stiftung Schloss Dyck. Auf Schloss Dyck ist die Broschüre kostenlos erhältlich, auf Anfrage wird sie auch kostenlos verschickt. Ein Besuch auf Schloss Dyck lohnt sich für Gartenfreunde bis zum 25. August besonders: So lange läuft dort noch die Schau „Gartenfokus – Paradiese im Rheinland“.

stiftung-schloss-dyck.de

https://www.eghn.org/de/home/