Am Rand von Steinbüchel könnte ein fast sechs Hektar großer Solarpark die Stadt auf dem Weg zur Klimaneutralität voranbringen.
ÖkostromSolarpark oder Lkw-Rastplatz – Stadt Leverkusen will Fotovoltaik auf Areal an A1
Die Stadt macht bei der baurechtlichen Vorbereitung für einen möglichen, fast 60.000 Quadratmeter großen Solarpark am nordöstlichen Stadtrand Tempo. Im Umweltausschuss lag den Ratspolitikern der Bebauungsplan Nr. 272/III „Steinbüchel - zwischen Fester Weg und BAB 1“ zur Beratung vor. Keine zwei Wochen, nachdem am 21. August im Stadtrat eine Vorlage die Wege zu deutlich mehr Eigenproduktion von Ökostrom konkretisierte, ging es im Ausschuss um eine der zwei bis drei Flächen in der Stadt, auf denen nach jetzigem Stand mit einer großen Fotovoltaikanlage viel Strom aus der Sonnenenergie erzeugt werden könnte.
Das Pikante dabei: Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 272/III überschneidet sich zu großen Teilen mit dem Areal, das die bundes- und landeseigene GmbH Deges für den Bau einer Lkw-Parkplatzanlage in Fahrtrichtung Dortmund an der A1 für bis zu 50 Lastwagen nutzen will. Von dem Vorhaben, das unter den Leverkusenerinnen und Leverkusenern auf heftigen Widerstand stößt, ist freilich in dem Beschlussvorschlag der Verwaltung zur Fotovoltaikanlage mit keinem Wort die Rede.
Das Areal von 5,9 Hektar Größe, heißt es in der Verwaltungsvorlage, erscheine für eine Fotovoltaik-Freiflächenanlage als sehr geeignet. Die Fläche liege unweit des Mittespannungsnetzes und der Umspannanlage Lützenkirchen in der Von-Knoeringen-Straße.
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Insgesamt hat die Verwaltung sogar etwa elf Hektar entlang der Autobahn 1 identifiziert, die sich auch unter Berücksichtigung des Landschaftsschutzes für die Belegung mit Fotovoltaik-Modulen eignen würden. Die Verwaltung rechnet vor, dass bei potenziellen elf Megawatt peak einer Anlage auf dieser Gesamtfläche weitere 9,9 Millionen Kilowattstunden Sonnenstrom auf Leverkusener Gebiet realisierbar wären und damit 4000 Tonnen Kohlendioxidausstoß bei der Stromproduktion eingespart werden könnten. Mit Stand Ende Dezember 2022 sind in der Stadt Fotovoltaikanlagen mit 32 Megawatt peak am Netz. Am Fester Weg könnte diese Leistung also um ein Drittel erhöht werden.
Doch das ist Zukunftsmusik. Zunächst einmal geht es um einen Planbereich von 5,9 Hektar. Die in Frage kommenden Flurstücke befinden sich zum Teil in Privathand und gehören zum Teil bereits der Stadt. Der private Eigentümer unterstütze das Vorhaben eines Solarparks innerhalb der Grenzen des Bebauungsplans, heißt es dazu in der Vorlage.
Neben dem Beschluss über den Bebauungsplan muss parallel auch der Flächennutzungsplan für das Gelände zwischen Fester Weg, A1, den rückwärtigen Gärten der Wohnbebauung am Fester Weg und einer Gehölzfläche geändert werden. Denn dort ist das gesamte Areal als Grünfläche mit der Zweckbestimmung Dauerkleingarten ausgewiesen.
Bereits am Montag, 4. September, wird der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Bauen über die Vorlage entscheiden, zehn Tage später kommt das Ganze noch zur Beratung in die Bezirksvertretung II.