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Porträt von Frank SchönbergerWas der CDU-OB-Kandidat anders machen will

Lesezeit 5 Minuten
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Er will da hin, wo Uwe Richrath jetzt ist: Ins Amt des Leverkusener Oberbürgermeisters.

  1. Der gebürtige Leverkusener wirbt mit seiner Heimatverbundenheit.
  2. Er möchte die Bürger nicht bevormunden, sondern überzeugen, sagt er. Beim ersten Wahlgang hat er allerdings enttäuschend abgeschnitten.
  3. Lesen Sie hier nochmal das Porträt des CDU-OB-Kandidaten.

Leverkusen – In Leverkusen kennt er sich wirklich aus, da macht ihm keiner was vor. Sein ganzes Leben hat er in dieser Stadt gewohnt, sich immer sozial engagiert. Doch erst 2002 ist Frank Schönberger in die Politik gegangen und in die CDU eingetreten.

„Ehrenamtliche Arbeit ist wichtig, man kann in dieser Gesellschaft nicht jeden Handgriff bezahlen. Aber ich habe auch gemerkt, dass das Ehrenamt seine Grenzen hat, dass man in der Politik vernetzt sein muss, um manche Dinge zu bewegen.“ Das hat ihm dann als Stadtbeauftragter des Malteser Hilfsdienstes geholfen und hat ihn schnell dazu gebracht, weiter nach Verantwortung zu streben.

Wie die Rechtswissenschaft, so hat Schönberger sich auch die Politik von Grund auf erarbeitet, im Stadtrat und der Bezirksvertretung I zunächst, später dann als Bezirksvorsteher im Bezirk III. In der City ist er als Sprecher der Werbegemeinschaft bis ins Detail im Wiesdorfer Stoff, in Schlebusch ist er inzwischen ebenso bestens verdrahtet.

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#LEV lieben ist das Kampagnen-Motto von Frank Schönberger

Das Amt des Oberbürgermeisters reizt ihn, seit er es als Berater an der Seite von Reinhard Buchhorn genauer kennengelernt hat. Und er hat sich abgeschaut, was er anders machen will. Anders als Buchhorn – nämlich verbindlicher im Ton – und anders als Uwe Richrath – nämlich verbindlicher im Ergebnis.

Zur Person

Frank Schönberger, geboren am 26. Oktober 1959 in Leverkusen, Abitur am damaligen Carl-Duisberg-Gymnasium in Wiesdorf, Jura-Studium in Köln. Er hat zwei erwachsene Söhne und eine jüngere Tochter.

Der Rechtsanwalt mit eigener Kanzlei in Wiesdorf war von 2002 bis 2015 ehrenamtlicher Stadtbeauftragter des Malteser-Hilfsdienstes in Leverkusen. Seit 2008 ist er Vorsitzender der City-Werbegemeinschaft.

In die CDU trat er 2002 ein, wurde 2013 ihr Kreisvorsitzender. 2009 wurde Schönberger erstmals in den Stadtrat gewählt. Nach seinem Umzug von Wiesdorf in die Waldsiedlung wurde er 2014 Bezirksvorsteher im Stadtbezirk III.

Denn Ergebnisse fehlen ihm an zu vielen Stellen im Augenblick. Zum Beispiel bei der Revitalisierung der City, die „in einem verheerenden Zustand ist und bei der große Flächen nicht mehr für den Handel verwertbar sind“. Hier wünscht er sich an Stelle des City Centers mehr barrierefreie Wohnungen im Zentrum. Altersgerecht in der Stadtmitte wohnen, den Ärzteturm mit seinen Angeboten gleich nebenan – das hat doch was. Nach der Wahl sollen dafür zügig Strukturen geschaffen und Konzepte erstellt werden.

Ergebnisse wünscht Schönberger sich auch beim Schloss Morsbroich, für dessen Parkplatzbau er in der jüngsten Ratssitzung eine Mehrheit zusammenbekam. Das Schloss sei ein wichtiger Identifikationspunkt für Leverkusen und müsse wieder voll funktionstüchtig werden. Dafür müsse das schlüssige Konzept des Museumsvereins in Gänze umgesetzt werden. Auch das gehört zu seiner Kampagne „#Lev lieben“, in der Schönberger die Liebe zu seiner Heimatstadt als seinen Hauptantrieb herausstellt.

Ergebnisse anstreben

Ergebnisse soll auch die Wirtschaftsförderung Leverkusen bei der Ansiedlung von Unternehmen vorweisen können. Doch sei diese Stadttochter „personell erodiert“, und der Stadtdirektor und Kämmerer könne den Betrieb nicht auf Dauer nebenbei mit betreiben.

„Wir geben den Bürgern die Stadt zurück“ hat Schönbergers CDU ihr Wahlprogramm betitelt. Womit er vor allem eine modernere und effektivere Verwaltung meint, die als sich als Dienstleister für die Bürgerschaft versteht. „Oberbürgermeister und Dezernenten müssen Hand in Hand arbeiten und an einem Strang ziehen“, sagt Schönberger. Nicht allein im Fall der Baudezernentin, mit der er privat liiert ist, soll dies vertrauensvoll geschehen. „Eine funktionierende und zügig arbeitende Verwaltung, die Ideen professionell und zielorientiert umsetzt“, schwebt ihm vor. Eine umfassende und schnelle Digitalisierung ist dafür in jedem Fall die Voraussetzung.

Schwarz-Weiß vor Schwarz-Rot-Gold – auf seinen Wahlplakaten gibt sich Schönberger staatstragend,

Den Menschen ihre Stadt zurückgeben – diese Aufgabe sieht Schönberger auch ganz beispielhaft in der Verkehrspolitik: „Für ein Mobilitätskonzept zu werben reicht nicht aus, und Verbote sind der ganz falsche Weg.“ Da schlagen zwei Herzen in seiner Brust: Das des Porsche- und das des Rennrad-Fahrers. Er ist ganz klar gegen eine Einengung des Individualverkehrs und die Verknappung von Parkplätzen, die das Autofahren in der Stadt verleiden sollen. „Wir müssen die Bürger mit einem besseren Angebot im ÖPNV und im Radverkehr überzeugen.“

Überzeugende Angebote

Dazu gehören für ihn gut befahrbare und vollständig beleuchtete Fahrradverbindungen und durchgängige Busspuren auf den Hauptstrecken. Beispielsweise über die Herbert-Wehner- und Gustav-Heinemann-Straße von Schlebusch bis Wiesdorf. „Die Leute steigen dann auf den Bus um, wenn sie im Stau stehen und der Bus zügig an ihnen vorbeifährt.“

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Überhaupt ist Überzeugungsarbeit zu leisten sein wichtigstes Anliegen. „Das ist mir vom Vater in die Wiege gelegt worden“, erklärt er seine Art, Politik betreiben zu wollen. Eine Politik, die nach pragmatischen Lösungen sucht und daher auch Politiker anderer Glaubensrichtungen mit ins Boot holen kann. „Das kann man nicht erzwingen, dafür muss man überzeugen“, sagt er in ganz ruhiger Tonlage. Und nennt seine Beispiele von Freundschaften und persönlicher Wertschätzung über Parteigrenzen hinweg. Was immer nur nach dem Gebot der Fairness zu bewerkstelligen ist.

Nicht die Bürger bevormunden, sondern mit Angeboten überzeugen, ist das Credo von Frank Schönberger.

Acht Kandidaten bewerben sich in Leverkusen als Rathaus-Chef. Dass es noch einmal einen Sieger ohne eine Stichwahl geben wird, ist da nahezu ausgeschlossen und so rechnet Schönberger damit, gute Chancen in einem zweiten Wahlgang zu haben. Gerade dann muss es sich zeigen, wieweit der CDU-Vorsitzende die Wähler anderer Parteien für sich gewinnen kann.