Wieder in der Warteschleife: Torhüter Daniel Mesenhöler hält sich bei Zweitliga-Aufsteiger SV Wehen-Wiesbaden fit und sucht einen neuen Club
Fußballer Daniel Mesenhölerhält sich bei Zweitliga-Aufsteiger SV Wehen-Wiesbaden fit
Zuletzt weilte Daniel Mesenhöler im Zillertal – unweit des Ortes, an dem er Mitte Juni noch seinen Sommerurlaub verbrachte. Diesmal war der Fußball-Torhüter aus Bergneustadt mit Zweitliga-Aufsteiger SV Wehen-Wiesbaden im Trainingslager in Österreich. Dass der 27-Jährige längerfristig bei den Hessen bleibt und dort einen Vertrag unterschreibt, ist jedoch unwahrscheinlich. Vielmehr hat er die Möglichkeit, sich dort fitzuhalten, während er parallel nach einem neuen Club sucht.
Mit Wiesbaden ins Trainingslager
In den vergangenen beiden Spielzeiten trug Daniel Mesenhöler das Trikot des Halleschen FC, beide Seiten entschieden sich jedoch gegen eine Vertragsverlängerung. Zehnmal stand Mesenhöler in dieser Zeit in der Dritten Liga zwischen den Pfosten, kam in der Rückrunde der vergangenen Saison jedoch gar nicht mehr zum Einsatz.
„Nach dem Trainerwechsel habe ich ein richtig gutes Testspiel abgeliefert und nochmal an der Startelf geschnuppert, doch es sollte leider nicht sein“, sagt der 27-Jährige rückblickend, der zwischenzeitlich aus Altersgründen sogar seinen Platz im Kader räumen musste aufgrund der in der 3. Liga herrschenden U23-Regel. Erst im Saisonendspurt durfte Mesenhöler im Landespokal noch zweimal spielen und zog mit Halle ins Finale ein. Anschließend trennten sich die Wege des Bergneustädters und des Clubs aus Sachsen-Anhalt.
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Neuerliche ungewisse Vereinssuche
Nachdem Mesenhöler zunächst individuell trainierte, ergab sich kurzfristig die Möglichkeit, in Wiesbaden in die Vorbereitung integriert zu werden. Da nach einem Keeper aus dem Profi-Kader auch noch der U19-Torhüter verletzt ausfiel, hatte der Zweitliga-Aufsteiger Bedarf – ein klassische Win-win-Situation.
Der Kontakt kam über mehrere Ecken zustanden und es ging dann auch sehr schnell. Einen Tag nach dem ersten Anruf bin ich direkt nach Wiesbaden gefahren. So kann ich auf hohem Niveau trainieren“, berichtet Mesenhöler, der überraschend sogar mit ins Trainingslager fahren durfte. „Das war fantastisch, wir hatten super Bedingungen. Ich hoffe, dass ich noch möglichst lange in Wiesbaden mittrainieren kann. Für mich ist das sehr wertvoll.“ Sowohl körperlich als auch mental.
Denn es lenkt ab von den Sorgenfalten, die mit Blick auf die neuerliche ungewisse Vereinssuche entstehen. „Die Situation nagt schon an mir. Natürlich habe ich kein riesiges Selbstvertrauen und auch keine guten Argumente, wenn ich nur zweimal in der Saison zum Einsatz komme. Ich versuche, auch mit Hilfe meines Beraters, mich ins Gespräch zu bringen, aber da sind mir letztlich die Hände gebunden. Ich schiele in alle Richtungen und bin bei einigen Vereinen auf der Warteliste, doch mir bleibt nichts anderes übrig, als abzuwarten und zu hoffen, dass sich noch eine Tür öffnet“, erklärt Mesenhöler, der zunächst aber die Teilnahme am Mannschaftstraining in Wiesbaden genießt.
„Ich kann das machen, was ich liebe – und habe kaum Zeit zum Grübeln. Das tut mir aus mehreren Gründen gut.“ Ansonsten ist zunächst Geduld gefragt. Doch im Fußball kann es bekanntlich oftmals ganz schnell gehen – das hat auch das Beispiel mit dem SV Wehen-Wiesbaden wieder gezeigt.
Zur Person
Mit zwölf Jahren wechselte Daniel Mesenhöler vom TuS Othetal in die Jugend des 1. FC Köln. Am Geißbockheim entwickelte sich der Bergneustädter zum Junioren-Nationalspieler und feierte 2010 in der U16 sein Debüt. Mit der U17 der Kölner wurde Mesenhöler ein Jahr später Deutscher Meister, holte mit der U19 den Junioren-DFB-Pokal, unterschrieb einen Profi-Vertrag und saß mehrere Male in der Bundesliga auf der FC-Bank.
Vom 1. FC Köln zu Union Berlin
Der Durchbruch gelang bei den Geißböcken jedoch nicht, es folgte nach neun Jahren der Wechsel zum damaligen Zweitligisten Union Berlin. Sein Profi-Debüt war spektakulär: Vor 79 000 Zuschauern hütete Mesenhöler 2016 das Tor der Eisernen im DFB-Pokal bei Borussia Dortmund und zeigte eine starke Leistung, erst im Elfmeterschießen war Endstation. In der 2. Bundesliga lief es für den Keeper wechselhaft mit einigen Auf und Abs. In insgesamt drei Spielzeiten kam er für die Berliner (2016 bis 2018) und den MSV Duisburg (2018 bis 2019) auf 41 Einsätze. Es folgten 18 Spiele für Viktoria Köln (2019 bis 2020) sowie zuletzt zehn Einsätze für den Halleschen FC (2021 bis 2023) in der 3. Liga.