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„Junge Menschen brauchen Orientierung“In Oberberg sind viele Ausbildungsstellen frei

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Marcus Otto freut die Wertschätzung des Handwerks.

Oberberg – Nach zwei Jahren Pandemie sind die Folgen auf dem oberbergischen Ausbildungsmarkt weiterhin spürbar. Das haben die Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach, die Industrie- und Handelskammer Köln und die Kreishandwerkerschaft bekannt gegeben. Die Agentur für Arbeit verzeichnet in Oberberg derzeit im Vergleich zum Vorjahr einen minimalen Anstieg der Zahl der Bewerber, die sich bis zum 31. März bei der Agentur als suchend gemeldet haben. Im Vergleich zu 2020 sind es jedoch knapp 100 weniger.

Nicole Jordy, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach, betont, dass sich der Blick zwei Jahre zurück lohne, da im März 2020 die Pandemie noch keinen großen Einfluss auf den Ausbildungsmarkt gehabt habe. Im vergangenen Jahr sei der Markt bereits stark von der Krise beeinflusst gewesen.

Handwerksberufe werden beliebter

659 Personen suchen in Oberberg derzeit noch eine Ausbildungsstelle, demgegenüber stehen 926 unbesetzte Stellen. Gefragt sind auf Seiten der Unternehmen und der Bewerbenden unter anderem Stellen als Industriekaufmänner und -frauen, im Verkauf und Einzelhandel, im Büromanagement und als Kfz-Mechatroniker. 1454 Berufsausbildungsstellen in Oberberg waren insgesamt an die Agentur gemeldet worden.

Dass die Zahl der gemeldeten Stellen gestiegen sei, liege daran, dass der Fachkräftebedarf zugenommen habe, so Jordy. Das sei auch im Handwerk der Fall, freut sich Marcus Otto, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft. Durch Corona und Umweltkatastrophen wie das Hochwasser hätten Handwerksberufe an Wertschätzung gewonnen. Durch die Mobilitäts- und Energiewende seien zudem Berufszweige im Energiemanagement attraktiver geworden.

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Michael Sallmann, Leiter der Geschäftsstelle Oberberg der IHK Köln, appelliert an die Unternehmen, ihre Türen wieder zu öffnen. Bislang wurden im Bezirk der IHK Köln 1102 neue Ausbildungsverträge in knapp 200 Berufen vereinbart. Das seien 32 Verträge weniger als zum Vorjahresstichtag, teilt die IHK mit. „In den Schulen ist die Berufsorientierung lange ausgefallen. Viele wissen nicht, was sie machen möchten und brauchen Einblicke in die Ausbildungsberufe“, sagt Sallmann. (lth)