Zu viel Bürokratie, hohe Energiepreise, Fachkräftemangel, hohe Zinsen: Immer mehr Unternehmen klagen über schlechte Geschäftsentwicklung.
KonjunkturumfrageFür Oberbergs Wirtschaft läuft es „nicht gut bis schlecht“
Wie läuft's mit der Konjunktur im Oberbergischen? „Nicht gut bis schlecht“, sagt Michael Sallmann, Leiter der Geschäftsstelle Oberberg der Industrie- und Handelskammer (IHK) Köln. „Besonders die Industrieunternehmen stehen zunehmend mit dem Rücken zur Wand.“ Er stellte am Donnerstag gemeinsam mit Roland Lenzing, einem der geschäftsführenden Gesellschafter der Hückeswagener Pflitsch GmbH, eines Herstellers etwa von Kabelverschraubungen und Kabelkanälen, die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage vor.
„Die Anzahl der Unternehmen, die über schlechte Geschäftsentwicklung klagen, steigt“, so Sallmann, „die Anzahl derer, die gute Geschäfte machen, sinkt.“ Das sei noch nicht dramatisch, aber: „Viel mehr Sorge macht das, was die Unternehmen für die nächsten sechs bis zwölf Monate erwarten. Denn da ist die Anzahl derer, die mit einer Verbesserung rechnen, sehr klein, während die Anzahl derer, die mit einer weiteren Verschlechterung rechnen, drei bis viermal so groß ist.“
In der Konsequenz würden immer mehr oberbergische Unternehmer geplante Investitionen verschieben oder reduzieren. „Die geschobenen Investitionen der einen sind die fehlenden Aufträge der anderen“, so Sallmann – deshalb sei zurzeit keine Trendumkehr in Sicht.
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In konkreten Zahlen ausgedrückt: 26 Prozent der oberbergischen Unternehmen melden eine gute, aber 31 Prozent eine schlechte Lage. Auch die Erwartungen sind schlecht: Nur noch zehn Prozent der Unternehmen gehen von einer besseren Geschäftsentwicklung in 2024 aus, 44 Prozent von einer schlechteren. Die Unternehmen planen mit gleichbleibenden Beschäftigungszahlen.
Fast ein Drittel der Unternehmen gehen von einem Rückgang im Exportgeschäft aus, nur elf Prozent rechnen mit einem Anstieg. Als Hauptrisiken für die künftige wirtschaftliche Entwicklung sehen Oberbergs Unternehmer die Inlandsnachfrage (66 Prozent), die Energiepreise (62 Prozent) und die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (56 Prozent).
124 oberbergische Unternehmen haben sich im Dezember und Januar an der IHK-Umfrage beteiligt.