142 Ausstellende, regionale Produkte, historisches Handwerk: Das war der Bauernmarkt 2023 im Freilichtmuseum Lindlar.
FreilichtmuseumÜber 8000 Menschen besuchen Lindlars Bauernmarkt
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Mit zwei PS den Acker pflügen: Vorfürung im Freilichtmuseum Lindlar.
Copyright: Siegbert Dierke
Routiniert bewegte Stefan Markel die Sense über die grüne Wiese im Lindlarer Freilichtmuseum. Der Sensenlehrer, der in den Südtiroler Alpen das Handwerk dieser mehr als 4000 Jahre alten Kulturtechnik erlernte, erklärte den neugierigen Besuchern die Vorteile der Sense für Flora und Fauna.
Umgang mit der Sense lernen
Seine Darbietung war Teil des umfangreichen Programms des Bauernmarkts im Freilichtmuseum des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) am Wochenende. Der Bauernmarkt habe an beiden Tagen „8.000 bis 10.000 Besucher“ gelockt, berichtete Frederik Grundmeier, wissenschaftlicher Referent des LVR.

Viel los war an den Verkaufsständen mit vorwiegend regionalen Produkten.
Copyright: Siegbert Dierke
142 Stände, davon 120 externe Beschicker, boten den Besuchern an beiden Veranstaltungstagen handgefertigte Produkte und hausgemachte Spezialitäten. Das Angebot reichte von italienischer Keramik, handgesiedeten Seifen, Schmuck und Holzskulpturen über Säfte, Gewürze, Pralinen und Liköre bis hin zu Schmiedekunst, Lederwaren, Schafprodukten und Honig.
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Aber auch viele Vorführungen gab es zu sehen, die den Besuchern altes Handwerk näher bringen sollten. Neben dem Sensen auf der Wiese gab es Bauernbrot aus dem 250 Jahre alten Backes und Vorführungen des Schmieds und am Webstuhl. Große Augen machten vor allem die kleinen Besucher, wenn die dampfgetriebene Dreschmaschine lief.
Währenddessen spannte Patrick Thomas auf dem Museumsacker seine zwei Kaltblüter vor den Pflug und zeigte, wie früher die Felder bestellt wurden. „Der Boden wird gelockert und dann werden zum Beispiel Getreide oder Kartoffeln gesät. Aber heute geht es vor allem um das Pflügen, um den Besuchern zu zeigen, wie vor 100 Jahren Felder bestellt wurden“, führte Frederik Grundmeier aus.
Traktoren aus Müllenbach helfen
Bei der Kartoffelernte halfen unterdessen Mitglieder des Treckerclubs aus Müllenbach. Sie pflügten mit ihren Maschinen den Acker um, und die Besucher gruben die Hände in den Boden und ernteten die Kartoffeln. „Gegen eine kleine Spende können die Besucher die Kartoffeln mitnehmen“, sagte Grundmeier. „Das ist jedes Mal ein großer Spaß, besonders für Kinder.“

Altes Handwerk gab es auf dem Bauernmarkt live zu sehen
Copyright: Siegbert Dierke
In der offenen Holzwerkstatt wurden derweil Nistkästen gebaut, in der Werkstatt der Feilenhauerei drehte sich alles um das alte Sattlerhandwerk und im neu angelegten Arche-Garten der Archegruppe Bergisches Land lernten Interessierte alte Nutzpflanzen aus der Region kennen, während in der nahe gelegenen Feldscheune der Kaninchenzuchtverein Frielingsdorf seine Tiere zeigte.