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Minister dankt ImpfhelfernKarl-Josef Laumann warb in Ründeroth für die Immunisierung

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Karl-Josef Laumann schaute Concetta Valenti (r.) bei der Arbeit zu. Sabrina Runow (M.) war aus Wiehl spontan zum Boostern gekommen und freute sich über den prominenten Besucher.

Ründeroth – Dass es Menschen geben soll, die sich zu Infektionspartys treffen, kann Concetta Valenti nicht nachvollziehen. Denn das Leben der medizinischen Fachangestellten ist seit geraumer Zeit eher eine Impfparty. Freudestrahlend legt sie am Samstag die Spritzen kurz zur Seite, um den nordrhein-westfälischen Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann bei dessen Besuch der Ründerother Impfaktion im Feuerwehrhaus zu begrüßen.

Mit einem nachdrücklichen „Ja!“ beantwortet die Mitarbeiterin des Kreis-Impfmobils die Frage des Ministers, ob sie denn gerne so viele Spritzen verabreiche – um dann mit dem CDU-Politpromi in die Kameras mehrerer Pressevertreter zu lachen.

Laumann erlebt „Riesen-Engagement“

Laumanns erst am Tag zuvor angekündigter Besuch von vier Impfaktionen im Land fand die von ihm erhoffte mediale Aufmerksamkeit. Vor Ründeroth schaute Laumann beim Impfen in der Kölner Arena vorbei, später besuchte er noch das sauerländische Arnsberg und Ennigerloh im Münsterland. Bei jeder Impfaktion, auf der er sei, träfe er auf gut gelaunte Menschen, sagte Laumann im Gespräch mit unserer Zeitung. „Aber so herzlich wie hier bin ich noch nirgendwo empfangen worden“, beteuerte der Minister mit Blick auf Concetta Valenti und ihre gut gelaunten Kolleginnen.

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Ein wenig nüchterner war kurz zuvor die offizielle Begrüßung durch Kreisdirektor Klaus Grootens, Gesundheitsdezernent Ralf Schmallenbach und Bodo Löttgen, Generalsekretär der NRW-CDU. Grootens berichtete dem Minister, dass der Kreis nicht nur mit seinen drei Impfstellen die Menschen zu erreichen versuche: „Bei der heutigen Aktion arbeitet unser mobiles Impfteam mit der Ründerother Feuerwehr zusammen.“

Dass in Ründeroth bis 13 Uhr schon mehr als 150 Menschen eine Erst-, Zweit- oder Drittimpfung erhalten hatten, hörte Laumann gerne. Der Booster erhöhe den Schutz vor der neuen Virusmutante und mildere bei einer Infektion Krankheitsverläufe in der Regel ab, warb der Minister und betonte, dass vergangene Woche in NRW eineinhalb Millionen Impfungen verabreicht worden seien. „Ich erlebe ein Riesen-Engagement bei den Kommunen und niedergelassenen Ärzten.“

Land wird verstärkt auf Moderna-Vakzin setzen

Mit Blick auf eine zu befürchtende Vakzin-Knappheit in den kommenden Wochen kündigte er an, das Land werde nun auch verstärkt Moderna einsetzen: „Auch das ist ein guter Impfstoff.“ Auf Überlegungen zu einem Impfregister angesprochen, zeigte er sich zurückhaltend: „Das muss in Zusammenhang mit einer Impfverpflichtung diskutiert werden.“

Keine Pflicht, sondern eher ein Glück war die Impfung für die Menschen, die ganz nebenbei Ründeroths Feuerwehrhaus von innen kennenlernten. Durch die Hintertür am Schlauchlager ging’s zur Anmeldung in der einen Fahrzeughalle, dann in die andere zum Arztgespräch und schließlich zum Piks.

Inzidenz steigt wieder an

Nach mehreren Tagen mit sinkender Sieben-Tage-Inzidenz ist der Wert der Neuinfektionen zum Stand Sonntag (0 Uhr) wieder deutlich gestiegen. Wie der Kreis berichtet, lag die Inzidenz nach einem Plus von 25,8 Punkten nun bei einem Wert von 349,7 liegt. Eine höhere Inzidenz hatten am Sonntag in Nordrhein-Westfalen nur die Kreise Lippe (511,0) und Remscheid (354,2). Das Gesundheitsamt erfasste allein am Sonntag 170 neue laborbestätigte Fälle, am Samstag waren es 136. Als genesen galten am Samstag 176 und am Sonntag 87 zuvor positiv Getestete. Zum Ende der Woche gab es 1889 aktuell Betroffene, 92 mehr als am Samstag.

Bereits am Samstag hatte der Kreis zwei weitere Tote in Zusammenhang mit Corona gemeldet: Gestorben sind ein 71-Jähriger aus der Gemeinde Nümbrecht und ein 80-Jähriger aus Hückeswagen, die zuvor positiv getestet worden waren. Seit Pandemiebeginn gibt es 310 Tote in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie.

In einem Krankenhaus im Kreis oder außerhalb des Kreises wurden am Sonntag 45 Oberberger mit Corona-Nachweis behandelt. Von den 14 Patienten auf einer Intensivstation waren acht auf Beatmung angewiesen. Eine Quarantäne war für 2847 Menschen im Kreis angeordnet.

Die Löschwagen standen für den Fall einer Alarmierung auf dem Hof parat. Gastgeber und Wehrchef Thomas Krimmel sagte, dass 30 seiner Kräfte am Morgen als erste die Gelegenheit hatten, sich boostern zu lassen. Bis auf zwei seien nun alle seiner Männer und Frauen komplett durchgeimpft: „Falls eine Impfpflicht für die Feuerwehren kommt, sind wir gut aufgestellt.“

Bürgermeister Dr. Gero Karthaus freute sich, dass Minister Laumann mit seinem Besuch auf das Thema aufmerksam macht: „Auch ich versuche in Gesprächen, Impfskeptikern mit Argumenten die Angst zu nehmen. Doch ich muss sagen: Leider kommt man selbst damit bei Spinnern, die an Verschwörungen glauben, nicht weiter.“

Das Impfmobil steht heute von 10 bis 15 Uhr auf dem Bismarckplatz in Gummersbach. Alle weiteren Termine unter www.obk.de/impfen