Seit längerem stiftet ein Verkehrszeichen am Rande der Marktstadt Verwirrung. Waldbröls Rathaus und der Oberbergische Kreis klären nun auf.
OrtsschildAuch am Straßenrand pflegen Waldbröl und Windeck die Partnerschaft
Die Marktstadt Waldbröl und ihre Nachbargemeinde Windeck rücken gerne zusammen, im Tourismus und in der Vermarktung lohnender Ausflugsziele hüben und drüben etwa. Zwischen beiden Kommunen erstreckt sich nur der Nutscheidhöhenzug, zwischen beiden Rathäusern – dem Waldbröler Bürgerdorf am Alsberg und der Windecker Verwaltung in der Ortschaft Rosbach liegen etwas mehr als zwölf Kilometer – fährt man die Bundesstraße 256, offiziell als Siegstraße bekannt und inoffiziell berüchtigt als Schladernring. Und vom Aussichtsturm des Waldbröler Naturerlebnisparks Panarbora reicht der Blick tief nach Windeck.
Der ist übrigens noch nicht eröffnet, als im Oktober 2014 die aufwendige, tiefgehende und umfangreiche Sanierung der B 256 startet. Und, als hätte es der Oberbergische Kreis damals schon geahnt, ein Schild gepflanzt wird an den linken (!) Rand der Strecke, die an dieser Stelle noch Schladerner Straße heißt – und das heute aber nur noch Verwirrung stiftet: Oben, über einem schwarzen Balken, steht „Windeck“, unter dem Balken „Stadt Waldbröl“.
Der rote Balken über „Stadt Waldbröl“ ist schon lange verblasst
Wenn man anhält und sich vor dem Schild aufbaut in Fahrtrichtung Panarbora, erkennt man, dass eigentlich ein deutlich dickerer und roter, inzwischen aber verblasster Balken die Stadt Waldbröl durchstreicht. Also markiert es einen Ortsausgang.
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Bloß: Waldbröl ist da noch lange nicht zu Ende, sonst läge Panarbora ja schon in der Nachbargemeinde Windeck. Folgt man der B 256, durchquert man noch die Waldbröler Ortschaften Grunewald und Spurkenbach. „Es wäre logisch, wenn zumindest Spurkenbach dort ausgewiesen wäre“, überlegt Jan Kiefer, zuständiger Fachbereichsleiter im Rathaus. „Und eine Ortschaft Windeck gibt es gar nicht“, ergänzt er mit dem Blick auf die Struktur der Gemeinde im Rhein-Sieg-Kreis, die Windeck heißt, aber keinen Hauptort Windeck hat – so wie in Oberberg Reichshof.
Vom Schild in Waldbröl geht nach Meinung des Oberbergischen Kreises keine Gefahr aus
Warum das Schild also dort steht und dann auch noch links (von der Stadtmitte ausgesehen) – das ist Kiefer ein Rätsel. „Wir wissen heute nur noch, dass es der letzte Akt nach dem großen Straßenbau gewesen ist und offenbar nicht als befristete Sache gedacht war.“ Weil das Schild aber keinen Sinn hat und nur für Verwirrung sorgt, hat die Stadt jetzt den Kontakt zum Straßenverkehrsamt des Kreises als zuständige Behörde hergestellt – mit dem Ziel, dass das Schild fällt und ein „richtiges“ Ortsausgangszeichen aufgestellt wird.
Das werde bald geschehen, versichert Kreissprecher Philipp Ising, aber nicht sofort: „In Anbetracht der Tatsache, dass von diesem Schild keine Gefahr ausgeht, kann es bis zur Ersetzung durch die neue Ortstafel am Ort verbleiben.“ Aufgestellt worden sei es tatsächlich im Jahr 2017, nachdem die Sanierung der B 256 in Höhe der Ortschaft Büscherhof beendet worden sei. Dafür zuständig gewesen sei aber der Landesbetrieb Straßenbau, der jegliche Markierungen und Beschilderungen neuangeordnet habe, sagt Ising.
Dazu habe eben auch diese Ortstafel gehört, „was offensichtlich im Gesamtzusammenhang keine ausreichende Beachtung bei den beteiligten Stellen gefunden hat“. Auch sei der Kreis bisher nicht auf die falsche Beschilderung aufmerksam gemacht worden, ergänzt der Sprecher. Jetzt sei man in Verbindung getreten mit dem Landesbetrieb und auch der Polizei, damit die richtige Beschriftung des Schildes abgestimmt und angeordnet werden könne.
Dass es auf der linken Seite stehe, sei aber durchaus ein Regelfall, betont Ising: Ein Ortseingangs- und ein Ortsausgangsschild werden als Vorder- und Rückseite immer zusammen auf das Metall gedruckt, das Eingangsschild stehe dann aber immer am rechten Rand – und das heißt es jeden willkommen, der nach Waldbröl fährt, natürlich auch aus Windeck.