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Infografik

Anteil steigt
Mehrheit der Grundschulkinder nutzt Ganztag – Köln und Leverkusen vorne

Lesezeit 3 Minuten
Schülerinnen und Schüler einer Grundschule sitzen in ihrem Klassenraum und schauen auf die Tafel.

Mehr als die Hälfte aller Grundschulkinder in NRW nutzen Ganztagsangebote an Schulen. (Symbolbild)

Köln und Leverkusen sind beim Anteil der Grundschulkinder im Ganztag in NRW Spitzenreiter. Wie sieht es im Rest der Region aus?

Mehr als die Hälfte der rund 700.000 Grundschülerinnen und Grundschüler im Land NRW hat im vergangenen Schuljahr 2023/24 den Ganztag an Schulen besucht. Das teilte das Statistische Landesamt IT.NRW mit.

Auch in der Region nehmen überwiegend die Hälfte der Grundschulkinder am Ganztag teil, mit zwei Ausnahmen. Die Spitzenplätze belegen die kreisfreien Städte Köln und Leverkusen.

Köln überdurchschnittlich gut in der Ganztagsversorung

So besuchten in Köln 82,6 Prozent aller Grundschulkinder den Ganztag an Schulen, in Leverkusen waren es 79,6 Prozent. Damit liegen die beiden Städte deutlich über dem Gesamt-NRW-Ergebnis von 52,7 Prozent (insgesamt 372.930 Grundschulkinder). In Köln gab es im Jahr 2023 33.100 Ganztags-Plätze an den 151 Kölner Grundschulen. Das entspricht einer Versorgungsquote von 83 Prozent. Damit ist in der Domstadt die höchstmögliche Versorgungsquote mit dem aktuellen Ganztags-Anteil von 82,6 Prozent annähernd ausgelastet.

Auch in den übrigen Kreisen und kreisfreien Städten der Region ist der Anteil an Ganztagsgrundschülerinnen und -schülern überwiegend hoch. In Bonn besuchten 2023/24 71,6 Prozent den Ganztag. Im Rhein-Erft-Kreis 64,3 Prozent und im Rhein-Sieg-Kreis 55,6 Prozent.

Oberbergischer Kreis: Nur 38,1 Prozent Grundschulkinder im Ganztag

Noch darüber liegt der Rheinisch-Bergische-Kreis mit einem Anteil von 66,6 Prozent am Ganztag in Grundschulen. Die Kreise Euskirchen und Oberberg sind die einzigen, in denen weniger als die Hälfte der Grundschulkinder den Ganztag besucht, wobei Oberberg mit 38,1 Prozent hinter Euskirchen (41,9 Prozent) das Schlusslicht bildet.

In den vergangenen Jahren stieg der Anteil der Ganztagsgrundschulkinder in NRW stetig weiter an, so das Statistische Landesamt. Vor zehn Jahren, im Schuljahr 2013/14 hatten 38,5 Prozent der Kinder an Grundschulen am offenen oder gebundenen Ganztag teilgenommen. Das stieg bis zum vergangenen Schuljahr 2023/2024 um 14,2 Prozentpunkte auf 52,7 Prozent.

NRW: Ganztag immer beliebter – aber es fehlen Plätze und Personal

Im Trend zwischen 2013/14 und 2023/24 fällt auf, dass sich der Anteil der Ganztags-Teilnehmenden an Grundschulen bis 2016/17 stärker, um immer rund zwei Prozentpunkte erhöht hat. Danach stieg der Anteil langsamer an, in der Regel um etwa einen Prozentpunkt pro Schuljahr.

Dass der Anteil an Ganztagsteilnehmenden weiter steigt, zeigt, wie beliebt das Angebot ist, gibt jedoch auch Anlass zur Sorge. Denn: um den Ganztag in ausreichender Kapazität anzubieten, fehlt es in vielen Städten und Kreisen an Fachpersonal oder geeigneten Räumen. So kritisierte auch Mitte August die SPD-Fraktion gegenüber der Landesregierung, dass das Schulministerium Mittel für 7574 neue OGS-Plätze in NRW bewilligt hätte, aber 38.000 Plätze benötigt würden.

Ab 2026 soll der Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz kommen

Für die Analyse weist das Statistische Landesamt darauf hin, dass die Betrachtung lediglich Ganztagsbetreuungsangebote (offen oder gebunden) in Grundschulen erfasst, das heißt andere außerunterrichtliche Betreuungsangebote wie Übermittagsbetreuung und „Schule von acht bis eins“ sind in der Betrachtung nicht enthalten.

Ab dem Jahr 2026 soll in NRW durch das Ganztagsförderungsgesetz (GaFöG) stufenweise (begonnen wird mit der 1. Klasse) der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter eingeführt werden.