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Alarmierende Zahlen190 Kita-Plätze fehlen in Bergisch Gladbach

Lesezeit 3 Minuten
Kinder

Kinder eines Kindergartens stehen nebeneinander. (Symbolbild)

Bergisch Gladbach – Die Zahlen sind alarmierend. In der Stadt fehlen laut Statistik 190 Betreuungsplätze für Kindergarten-Kinder. Zwar laufen in den kommenden Jahren zwei Neubauvorhaben – aber die bringen frühstens 2022 Entlastung und dürften laut aktueller Prognose immer noch nicht reichen, um den Mangel zu decken.

Die Stadtverwaltung beziffert die Anzahl der Kita-Plätze mit 4019 für 2020/2021 in den 68 Einrichtungen. In der Altersklasse der Kinder über drei Jahren summiert sich der Fehlbedarf auf 244 Plätze. Für Kinder unter drei fehlen im kommenden Kindergartenjahr 54 Plätze. Dabei nehmen über die Hälfte aller Kindertagesstätten bereits im fünften Jahr zusätzliche Kinder in bestehende Gruppen auf. Die vereinbarte Überbelegung an den jeweiligen Standorten beläuft sich auf insgesamt 108 Plätze.

Seit Jahren massive Engpässe

Eingerechnet in die Statistik, die die Stadtverwaltung dem Jugendhilfeausschuss vorlegte, sind bereits die beiden Angebote mit Neubauten in Frankenforst und im Hermann-Löns-Viertel, die in diesem Sommer fertig werden sollen. Bereits in den vergangenen Jahren waren massive Engpässe bei der Betreuung in Kindertagesstätten aufgetreten.

Auch im kommenden Kindergartenjahr ist es wieder so, dass der Mangel in den Stadtteilen sehr unterschiedlich ausgeprägt ist. In den Bezirken Herkenrath, Lückerath, Bensberg und Bockenberg herrscht das größte Defizit im Stadtgebiet: Hier fehlen 121 Plätze für Kinder ab drei Jahren sowie zehn Krippenplätze. Um dem Mangel zu begegnen, wird der geplante Neubau auf dem Grundstück Mondsröttchen in Bensberg – die Eröffnung ist im Sommer 2022 vorgesehen – nicht ausreichen. Mit Priorität sucht die Verwaltung deshalb nach der Möglichkeit, eine weitere Kindertageseinrichtung im Stadtteil Lückerath zu realisieren.

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Entspannen wird sich dagegen die Situation im Bezirk Refrath, Frankenforst, Kippekausen und Lustheide. Für die Verbesserung bei der Versorgung sorgt die neue Einrichtung in der Straße Schlangenhöfchen in Frankenforst mit 73 Kindern in vier Gruppen, die im Mai 2020 eröffnen soll. In der Sitzung des Jugendhilfeausschusses am Donnerstagabend nahmen die Fraktionen die Verwaltungsvorlage ohne Diskussion zur Kenntnis.

Engpässe im offenen Ganztag

Zwar sind in den vergangenen Jahren mit Hochdruck Betreuungsplätze im offenen Ganztag geschaffen worden – es reicht aber noch nicht. Die Nachfrage nach einer Ganztagsbetreuung an den 20 Grundschulen wird auch im kommenden Schuljahr 2020/21 das Angebot übersteigen.

Nach dem aktuellen Planungstand der Stadtverwaltung liegt die Versorgungsquote im offenen Ganztag mit 3049 Plätze bei einer Versorgungsquote bei 74 Prozent. Eine Abfrage der Verwaltung hat ergeben, dass 93 Prozent der Eltern für ihre Grundschüler einen OGS-Platz möchten.

Es klafft also noch eine Lücke von 19 Prozent. Eingerechnet in ihre Statistik hat die Verwaltung zwei Projekte, die sie noch kurzfristig bis zu den Sommerferien umsetzen will: den Umbau eines Werkraums an der GGS Moitzfeld, die Erhöhung des Angebots um 25 Plätze an der GGS Refrath. Geprüft wird zurzeit, zusammen mit den Trägern der KGS Sand und der EGS Bensberg, ob weitere OGS-Plätze an externen Standorten eingerichtet werden können. (ub)

„Die Not der Eltern ist groß, einen Betreuungsplatz zu finden“, berichtete Mareike Boljahn von der städtischen Kitafachberatung. Sie wies aber auch noch auf ein anderes Problem hin: Es werde immer schwieriger Betreuungspersonal zu finden.