Bergisch Gladbach – Die ersten Wochen für die Test-Radspur auf der Buddestraße sind vorüber. Dass dabei die Anzahl der Radfahrer in Sicherheitsfragen nicht gegen die Flüssigkeit des Kfz-Verkehrs ausgespielt werden dürfe, betont der Verkehrspolitische Sprecher des ADFC RheinBerg/Oberberg, Dr. Bernhard Beckermann.
So stehe es auch in den Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung. Die Förderung des Radverkehrs als klimafreundliche Verkehrsart sei auch im Fall der Buddestraße positiv zu werten. „Der ADFC ist sicher, dass der befürchtete Verkehrsinfarkt auch nach Ende der Sommerferien ausbleibt.“
Frage nach Verkehrsinfarkt in umliegenden Wohngebieten
Beckermann erinnert auch an die Geschichte des Radversuchs. Es handele sich um eine Radverkehrsmaßnahme aus dem Gladbacher Mobilitätskonzept Mobik, das 2016 parteiübergreifend angenommen worden sei. Vorrangiges Ziel sei es nicht, die Autofahrer zum Umstieg aufs Rad zu bringen. Es gehe vielmehr um den strategisch wichtigen Lückenschluss im Radwegenetz der Stadt.
Die Verwaltung habe für die Buddestraße Vorschläge erarbeitet, die 2019 bei einem übergreifenden Runden Tisch der Parteien die Zustimmung gefunden hätten. „Die einzige Frage war nur, ob es infolge der separaten Radspur und der dafür notwendigen Verkürzung der Linksabbiegespur zu einem Verkehrsinfarkt und unzumutbaren Verkehrsverlagerungen in umliegende Wohngebiete kommt.“
Mobilitätskonzept zeigt Handlungsbedarf für Bensberg
Mit der Radspur könnten die „im Vergleich zu den Kfz sicherlich weniger, aber schwächeren Radfahrenden nicht mehr so einfach von Lkw gefährlich an den Rand gedrängt und eingeklemmt werden.“ Die Radfahrenden könnten mit der Radspur jetzt direkt zur Aufstellfläche an der Ampel vorfahren.
Nach Auffassung der Verkehrsexperten der Stadt wird mit dem Versuch „ergebnisoffen“ geprüft, ob an dieser Stelle ein Radfahrstreifen möglich ist, ob dieser den Radverkehr stärkt und ob der Kfz-Verkehr durch die Maßnahme unverhältnismäßig behindert werde. Das Mobilitätskonzept zeige für Bensberg sehr hohen Handlungsbedarf. Der Weg über die Buddestraße stelle die direkteste Verbindung für Radfahrende dar.
Für den weiteren Ausbau der Radinfrastruktur orientiere sich die Stadt an den Hauptverkehrsachsen, um ein „attraktives, alternatives Mobilitätsangebot“ zu schaffen. Schnelles Vorankommen und direkte Wegeführung seien das wichtigste. Routen über Neben- und Wohnstraßen, wie auch von der CDU vorgeschlagen, würden aktuell „hintenangestellt“.