Aktivsten von Fridays for Future machen weiter Druck beim Thema Klimaschutz.
Nach monatelangem Protest im Internet zeigt sich die FFF-Gruppe Rhein-Berg wieder in Aktion.
Die jungen Leute fordern unter anderem mehr Radwege.
Bergisch Gladbach – Fridays for Future geht wieder auf die Straße. Der Platz vor der Bühne vis à vis vom Rathaus füllt sich Freitagmittag aber nur langsam. Es sind etwa 50 Menschen, die gekommen sind. „Dafür sind wir doppelt so laut“, sagt Chantal Reiher vom FFF-Organisationsteam. Mit Masken und Abstand, das versteht sich. Die jungen Leute wollen nicht aufgeben, zu groß sind ihre Sorgen um die Zukunft.
„Fahrrad for future“ steht auf einem Plakat. „Die Stadt braucht mehr Radwege, damit es leichter fällt, Räder zu benutzen“, sagt Lena (22), Studentin aus Herkenrath. Klimaschutz fange im Kleinen an. „Wir werden es noch überleben“, sagt ihre Mutter, „aber wir müssen jetzt handeln, um den Nachkommen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen.“
„Die letzten Monate haben uns gezeigt, dass wir auf den Klimaprotest nicht verzichten können“, sagt Chantal Reiher, „Es ist gut, dass Fridays for Future da weitermacht, wo wir Anfang des Jahres aufhören mussten.“ Seit Beginn der Corona-Pandemie hatte die Bewegung ihre Proteste ins Internet verlegt. Aber die physische Präsenz verleihe den Protesten mehr Stärke, davon sind die Aktivisten überzeugt. Im letzten Jahr sei es zwar gelungen, Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken. „Nachdem wir Unterschriften gesammelt haben, ist der Klimanotstand ausgerufen worden“, zieht Fabian Müller, Sprecher der Ortsgruppe Rhein-Berg Bilanz.
Aber das sei nur ein symbolischer Erfolg gewesen. Von den Politikern seien nicht die notwendigen Antworten gekommen. Im Privaten könne jeder selber etwas tun. Vieles andere müsse aber von der Politik geregelt werden“, fordert Till (20).Gegen 13.30 Uhr ziehen die Demonstranten in der Mittagshitze los. Sie rufen „Kohle weg, das ist Dreck!“, eine Gruppe trägt ein großes Plakat „Wir sind jung und brauchen die Erde“. Auch einige Lokalpolitiker sind unter den Demonstranten.
Sie ziehen vom Kreisverkehr Schnabelsmühle zum Driescher Kreisel und legen den Verkehr lahm. Die Autofahrer könnten die Zeit nutzen, darüber nachzudenken, das Auto künftig mal stehen zu lassen, so die Hoffnung der Aktivisten. Zum Abschluss spielt die Band „Another -Optimism“ selbst geschriebene Songs. Beim globalen Klimastreik am 25. September will die FFF-Gruppe Rhein-Berg wieder eine Aktion starten.