Auch in der katholischen Gemeinde St. Laurentius in Bergisch Gladbach schaut man kritisch auf die Pläne des Erzbistmus Köln.
KircheAuch Gläubige aus St. Laurentius kritisieren „Modellprojekt Bergisch Gladbach“
„Es ist nicht leicht, hier einfach offen etwas zu sagen“, gesteht einer, der eigentlich das Entsetzen der Pfarreien in Refrath, Frankenforst und im Gladbacher Westen aus sicherer Entfernung betrachten könnte. „Aber das kann doch keiner“, widerspricht er. „Das lässt doch niemanden kalt“, sagt er, der sich in der Stadtpfarrei St. Laurentius engagiert und doch den eigenen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte.
Er ist nicht das einzige Gemeindemitglied, das sich nach Bekanntwerden der Pläne für das „Modellprojekt Bergisch Gladbach“ mit einem großen Seelsorgebereich unter Leitung eines Teams mit Kreisdechant und St.-Laurentius-Pfarrer Norbert Hörter an der Spitze in der Redaktion meldet. „Traurig und schockiert“ sei man auch in den Gremien von St. Laurentius gewesen. „Auch wenn wir nicht so betroffen sind. Aber die Pläne muss das Erzbistum doch wieder zurücknehmen. Modellprojekt? Ein schönes Modell!“
Dass der Kreisdechant auf die kritischen Fragen im Interview dieser Zeitung nur „sehr ausweichend“ geantwortet habe, wird selbst in Rösrather und Overather Kirchengremien diskutiert. Und in Bensberg/Moitzfeld, wo Pfarrer Andreas Süß bereits 2021 abgezogen wurde und seitdem Kreisdechant Norbert Hörter offiziell Pfarrverweser ist, äußern sich viele besorgt über die weitere Entwicklung. Eine Stellungnahme zum Prozess gab es aus den beiden Pfarreien im Vorfeld vergangenes Jahr nicht. „Wir lehnen die neue Einheit ab, hatten aber auch keine Alternative“, sagt ein Gemeindevertreter.
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Längst macht das „Bergischer Gladbacher Modellprojekt“ auch weit über die Grenzern Rhein-Bergs hinaus von sich reden. „Wenn das ein Modellprojekt sein soll, sagen viele: dann Danke“, berichtet ein Seelsorger aus Düsseldorf. Längst schlage der Gladbacher Fall aber auch über die Erzbistums- und selbst Landesgrenzen hinaus Wellen.
Pfarrer Hörter hat unterdessen auch den Gremien seiner Pfarrei ein Gespräch mit Weihbischof Ansgar Puff und Vertretern der für die Pastoralen Einheiten zuständigen Stellen im Erzbistum angeboten. Ergebnis offen.