- Ein neuer Vorschlag kombiniert die Feuerwache Süd mit einer Wasserstofftankstelle.
- Die Stadt plant mit Unterstützung einer politischen Mehrheit jedoch anders.
- Eine Machbarkeitsstudie ist in Vorbereitung.
Bergisch Gladbach – Der Bergische Naturschutzverein RBN hat den Standort Bockenberg/Overather Straße erneut für den Neubau der Feuerwache Süd ins Gespräch gebracht. Auch die Stadt kennt die Fläche dort, schon vor Jahren hatte sie hier Pläne für die Wache verwirklichen wollen. Letztlich scheiterten alle Bemühungen an einem Mix aus schwieriger Topographie (Hanglage) und Finanzen (Kaufpreis zu teuer). Aktuell plant hier der Regionalverkehr Köln (RVK) seinen „Grünen Mobilhof“, eine Wasserstofftankstelle mit Bus-Abstellplätzen.
Als „Leuchtturmprojekt der Regionale“ tituliert die Vorsitzende Mark vom Hofe seinen Vorschlag, das Gelände für beide Projekte nutzen zu wollen. Im Qualifizierungsprozess der Regionale 2025 ist das „Mobilhof“-Projekt bereits aufgenommen. Es wird derzeit mit dem C-Stempel bewertet, also als grundsätzlich förderfähig bewertet.
Für die Feuerwache wird gerade eine Waldfläche geprüft
Die Stadt plant mit Unterstützung einer politischen Mehrheit anders: Für die Feuerwache wird gerade eine Waldfläche in der Nähe von Frankenforster Straße und Rather Weg geprüft, 16 000 Quadratmeter groß und von Autobahn und Landstraße umgeben. In der Verwaltung wird gerade die Beauftragung für eine Machbarkeitsstudie vorbereitet, Mitte 2021 soll es Ergebnisse geben. Allerdings soll die Stadt auch erklären, warum andere Standorte nicht geeignet sind.
Die Naturschutzorganisation regt nun an, in dem hängigen Gelände am Bockenberg „ganz Hand anzulegen“. Mark vom Hofe: „Was spricht dagegen, in diesen Hang, ähnlich wie beim Knauber-Markt, ähnlich wie im Technologiepark, mehrgeschossige Bauten zu planen, auf denen auf der obersten Ebene Busse stehen – ob überdacht oder nicht – und in den unteren Etagen Wagen der Feuerwehr unterkommen?“
Langfristig ließe sich der Fuhrpark der Feuerwehr auf Wasserstoff umstellen
Das Grundstück sei im Norden von der Friedrich-Ebert-Straße angebunden und nach Süden von Overather Straße und Autobahn. Bei einer „intelligenten Nutzung“ seien beide Projekt zu verwirklichen, meint der RBN-Vorsitzende. Die Integration der Feuerwehr in den „Grünen Mobilhof“ bringe ein „wahres Leuchtturmprojekt“ auf den Weg, und langfristig ließe sich der Fuhrpark der Feuerwehr auf Wasserstoff umstellen.
Der RBN akzeptiere, dass am Bockenberg Bäume gefällt werden müssten. „Aber eben nur an einer Stelle, nicht gleich an zwei.“ Die Stadt, die sich in der Vergangenheit für den Bockenberg-Standort interessiert habe, sei aus Sicht des RBN dabei, eine „große Chance zu verspielen“.
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Jetzt sei es Zeit für die Stadt, mit dem RVK Kontakt aufzunehmen, und etwas gemeinsam auf die Beine „oder auf die Betonstützen“ zu stellen. Der RBN sei jedenfalls nicht bereit, Wald an beiden Stellen, in Frankenforst und am Bockenberg, zu opfern. Bei sorgfältiger Planung seien beide Projekt am Standort Bockenberg umsetzbar, meint vom Hofe. „Der Wald und die Bürgerinnen und Bürger werden es danken.“