AboAbonnieren

Kidical MassWeg frei für junge Radler in Bergisch Gladbach und Rösrath

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

Bei der Kidical Mass in Rösrath prägten radelnde Kinder und Erwachsene das Bild auf der Hauptstraße.

Rhein-Berg – Für sicheren Radverkehr und insbesondere sichere Wege zur Schule haben sich Fahrradbegeisterte am Sonntag bei der Aktion „Kidical Mass“ in Rösrath und Bergisch Gladbach eingesetzt – ebenso wie Aktive in über 200 deutschen Städten und in 14 weiteren Ländern.

In Rösrath trafen sich Kinder und Erwachsene auf dem Hof der Grundschule Hoffnungsthal zu der Fahrrad-Demo, zu der die Plattform „Rösrath Velocity“ eingeladen hatte – laut Veranstalter traten 250 Menschen in die Pedale. Die Demo-Route führte über die Hauptstraße zum Sülztalplatz und weiter zum Turmhof, wo ein Erntedankfest des Nachhaltigkeitsfestivals „Wandel-Tage“ stattfand.

Rösrath Velocity betont Stellenwert des selbstständigen Radfahrens von Kindern

Den Stellenwert des selbstständigen Radfahrens von Kindern betonte Silke Klemm von „Rösrath Velocity“: „Wir möchten unsere Kinder für ihre eigene Zukunft zu selbstständigen Persönlichkeiten erziehen“, erklärte sie. „Als Dauergast auf dem Rücksitz eines Elterntaxis kommt diese wichtige Erfahrung viel zu kurz.“

Neuer Inhalt

Gladbachs Beigeordneter Ragnar Migenda mit der Unterschriftenliste, die sich für sichere Radwege einsetzt. 

In Bergisch Gladbach haben laut Veranstalter ebenfalls rund 250 Menschen für mehr Sicherheit für Kinder im Straßenverkehr demonstriert. Die Fahrrad-Demo startete in der Stadtmitte am Konrad-Adenauer-Platz und führte unter anderem über die Laurentiusstraße, die die erste Fahrradstraße in der Stadt werden soll. Die Polizei sperrte die Strecke für den Autoverkehr.

„Ich will sicher zur Schule“ steht auf dem selbstgemalten Plakat eines Kindes

„Kleine Kinder konnten erleben, was in Bergisch Gladbach sonst kaum möglich ist: sicheres Radfahren auch für schwache Verkehrsteilnehmende“, sagte Jonathan Ufer, der die Veranstaltung zusammen mit weiteren Eltern organisierte. In der Stadt fehle es in weiten Teilen an sicheren Radwegen für Kinder.

Ragnar Migenda, Beigeordneter für Stadtentwicklung und Klimaschutz, nahm vor dem Rathaus die Petition des deutschlandweiten Bündnisses von ADFC und Kinderhilfswerk mit 84 000 Unterschriften für eine kinderfreundliche Verkehrspolitik entgegen. Wie Ufer berichtet, bedankte er sich bei den Eltern und Kindern für ihr Engagement. Viele Kinder hielten selbstgemalte Schilder mit Sprüchen wie „Ich will sicher zur Schule“, „Kinder aufs Rad statt Elterntaxi“ oder „Ich möchte Fahrrad fahren – aber sicher“ hoch.

Veranstalter fordern breite Radwege und temporäre Kfz-Durchfahrtsverbote

Ufer verweist auf eine kürzlich veröffentlichte repräsentative Forsa-Umfrage. Sie habe ergeben, dass fast ein Drittel der Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen mindestens wöchentlich eine gefährliche Situation vor der eigenen Schule erlebten – verursacht durch Eltern, die ihr Kind mit dem Auto zur Schule bringen. „Geschützte Radwege, breite Gehwege oder temporäre Kfz-Durchfahrtsverbote würden dazu beitragen, dass mehr Kinder in Bergisch Gladbach selbstständig zur Schule kommen“, betont Ufer. Zum Abschluss der Kidical Mass bemalten die Kinder den Forumplatz mit Straßenkreide.

Das könnte Sie auch interessieren:

In Sitzung des Ausschusses für Mobilität und Verkehrsflächen am heutigen Dienstag, 17 Uhr im Bensberger Ratssaal, stehen weitere Entscheidungen an zur fahrradfreundlichen Umgestaltung der Paffrather Straße, der Altenberger-Dom-Straße in Schildgen sowie der Carl-von-Ossietzky-Straße im Hermann-Löns-Viertel.