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ProzessZoll findet in Rösrath 29 Kilo Koks in Auto von 67-Jährigem

Lesezeit 2 Minuten
Auf einer schwarzen Unterlage liegt Kokain.

Die Beamten fanden 29 Kilo Koks in dem Auto des Angeklagten.

Die Beamten durchsuchten das Auto des Niederländers auf der Raststätte Königsforst. Jetzt steht er vor dem Kölner Landgericht.

Auf der Raststätte Königsforst schlugen die Beamten der Zollfahndung zu und kontrollierte ein Fahrzeug mit polnischem Kennzeichen. Bei der anschließenden Durchsuchung bestätigte sich dann die Spürnase der Beamten: In einem professionell eingebauten Versteck im Kofferraum des Peugeots fanden sie rund 29 Kilogramm Kokain — ein Wahnsinnsfund: „Das ist mit Abstand die größte Schmuggelmenge, die wir je hatten. 29 Kilogramm haben einen Straßenverkaufswert von rund einer Million Euro“, sagte der Vorsitzende der 23. Großen Strafkammer, Michael Greve. Er fügte hinzu, dass seine Kammer bis vor kurzem ausschließlich mit Drogendelikten betraut war.

Mutmaßlicher Täter seit Mittwoch vor Kölner Landgericht

Seit Mittwoch steht nun der 67 Jahre alte Fahrer des Peugeots vor dem Kölner Landgericht. Ihm werden von der Staatsanwaltschaft illegale Einfuhr und illegaler Handel mit einer nicht geringen Menge Rauschgift zur Last gelegt. „Das Kokain war zum gewinnbringenden Weiterverkauf bestimmt“, sagte der Staatsanwalt bei der Anklageverlesung.

Der aus den Niederlanden stammende Angeklagte legte über seinen Verteidiger Jens George ein Geständnis ab. Demnach befand sich der 67-Jährige von Rotterdam aus auf dem Weg in die kroatische Hauptstadt Zagreb, wo er die Ware hätte übergeben sollen. Hintergrund für die Tat, so George, sei die frühere Spielsucht seines Mandanten. 2010 habe er angefangen zu spielen und rasch 45 000 Euro Schulden angehäuft.

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Gläubiger setzten Angeklagten unter Druck

Im Jahr 2015 sei er von seinen Gläubigern dann unter Druck gesetzt worden, mit Drogenkurierfahrten seine Schulden abzutragen. In dem Jahr sei er bei einer Fahrt nach Frankreich mit 60 Kilogramm Cannabis erwischt worden. Seine Auftraggeber hätten ihm zuvor aber gesagt, es handle sich um 40 Kilogramm. In Frankreich sei der 67-Jährige zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Zudem habe die französische Justiz noch eine Geldstrafe von 100 000 Euro verhängt, die der Mandant derzeit noch mit monatlichen 40 Euro-Raten abbezahle.

Nach Verbüßung der Haftstrafe sei der 67-Jähriger mit seiner Frau und seinen Kindern aus dem heimischen Rotterdam weggezogen. Doch seine Gläubiger hätten ihn wieder ausfindig gemacht und ihn erneut unter Druck gesetzt, mit Drogenschmuggel Schulden abzubauen. So sei es zu der nun verfahrensgegenständlichen Fahrt gekommen. Der Mandant habe gewusst, dass er wieder Drogen fahren sollte, er sei aber davon ausgegangen, dass es sich um Cannabis handle. Der Prozess wird fortgesetzt.